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Alfred Bekker

Der Sohn der Halblinge

  • Autor:Alfred Bekker
  • Titel: Der Sohn der Halblinge
  • Serie:
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Blanvalet Taschenbuch Verlag
  • Datum:19 November 2012
  • Preis:15,00 EUR

 
»Der Sohn der Halblinge« von Alfred Bekker


Besprochen von:
 
Mystera
Deine Wertung:
(3)

 
 
Die Halblinge sind ein Volk, welches auf Bäumen lebt und ihre ganz eigene Einstellung zum Leben hat. Sie führen ein Leben nach dem Motto "Zu Hause ist es am Schönsten und die Reiselust ist der Tod eines Halblings". Der Mensch Arvan Aradis ist von einem Halblingspäarchen aufgezogen worden und ganz als Halbling aufgewachsen. Nur seine Größe und seine eingeschränkte Kletterfähigkeit unterscheiden ihn von seinen Freunden - und natürlich seine Ungeschicklichkeit. Zum Glück hat er eine unerklärliche Heilungskraft, die ihn so manches Mal vor schlimmeren Folgeerscheinungen durch Abstürzen verschont hat. Da er anscheinend zu nichts anderem ein Talent hat, wird er zum Baumschafehüten berufen. Doch all dies soll sich ändern, als der Elf Lirandil auftaucht und vor einer Gefahr warnt, die alle Lebewesen betrifft. Orkhorden sind als Späher unterwegs und greifen alles an, was sich bewegt. Sie sind die Vorboten des Krieges der von einem Dämonenherrscher heraufbeschworen ist. Nur wenn alle Lebewesen Menschen, Halblinge und Elfen, sowie die Dunkelelfen und Zwerge zusammen arbeiten, können sie dieser Bedrohung her werden - und Arvan wird hier eine ganz besondere Rolle zufallen.

Alfred Bekker erschafft mit "Der Sohn der Halblinge" ein völlig anderes Bild von diesem kleinen, lustig-gemütlichem Volk. Hier sind sie keine Höhlenbewohner wie bei J.R.R. Tolkien, sondern haben sich ihren ganz eigenen Lebensraum in den Bäumen erschaffen und sind durch ihre rassetypischen Merkmale (große Füße und Flinkheit) zu idealen Kletterern geworden, die damit so manchem Raubtier ohne größere Probleme entkommen können. Auch die Einstellung, das das Leben zu Hause sowieso am Schönsten ist und Reisen sich für einen Halbling nicht lohnt, haben sie sich bewahrt. Außerhalb ihrer Wohnstätten in den Ländern der Menschen und Elfen, werden Halblinge meist als minderwertige Wesen und Diebe angesehen und daher halten sie sich bevorzugt von anderen Völkern fern. Als jedoch mehrere Orks in ihren Hain einfallen und bei der Verfolgung des Elfen Lirandils mehrere Halblinge töeten, beginnt der Mensch Arvan, der von Halblingen erzogen worden ist, zum ersten Mal wirklic über seine wahre Herkunft nachzudenken und versucht mit Hilfe dreier Halblingfreunde gegen die Gefahr, die der Elf beschreibt, vorzugehen. Hierbei muss er die wahren Hintergründe für seine unerklärlichen Heilungskräfte aufklären und zu seinem wahren Wesen finden um gegen die Horden des Bösen bestehen zu können. Ein naiver Mensch mit einem guten Herzen und einer Halblingserziehung, der sich durch das Intrigenspiel verschiedener Völker kämpfen muss um die anderen Halblinge zu beschützen und zu sich selbst zu finden.

Die Charaktere in Alfred Bekkers die Halblinge, weisen interessante andere Ansätze auf, sind mir jedoch teilweise ein wenig zu naiv gewesen. Zumindest auf den Hauptcharakter Arvan trifft dies zu. Oftmals lässt er sich von seiner Wut leiten und tappt durch seine naive Art in so manches Fettnäpfchen. Allerdings entlockt dies dem Leser auch so manches Mal ein Lächeln.
Seine drei Halblingsfreunde - die angehende Heilerin Zalea, die heimlich in Arvan verliebt ist, der freche Borro und Neldo, der eher zurückhaltend ist - begleiten ihn bei seinen Abenteuern und bewahren ihn oftmals vor schlimmeren Verletungen. Sie lockern die Geschichte ein wenig auf und geben dem ganzen eigentlich erst die Würze.
Der Elf Lirandil ist ein aufgeschlossener Charakter seines Volkes und so gar nicht synchron zu vielen seiner Artgenossen, die Ewigkeiten brauchen um einen Entschluss zu fassen oder überhaupt darüber nachdenken, dass sie eine Bedrohung auch betrifft. Er versucht sein Volk und andere Wachzurütteln und im Kampf gegen die Horden des Bösen zu vereinen. Hierfür muss er einige Kompromisse eingehen, die ihm selber nicht so ganz behagen. Nicht zuletzt stellt der den Kontakt zu den Dunkelelfen her, die sich erst sehr spät für eine der Kriegsparteien entscheiden werden.

Alles in Allem bekommt der Leser mit "Der Sohn der Halblinge" einen etwas anderen Roman geboten, in dem die Halblinge zwar die Grundzüge der tokinschen Beschreibung aufweisen, jedoch etwas andere Lebensweisen angenommen haben. Im Herzen sind sie ein gutes, lustiges und tapferes Völkchen, das sich gegen andere zu behaupten weis. Der Menschenjunge Arvan, den sie aufgezogen haben, wird so manche Überraschung für den Leser bereithalten und für einige Kurzweil sorgen.
 


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