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Jack Kilborn

Serial

  • Autor:Jack Kilborn
  • Titel: Serial
  • Serie:
  • Genre:Horror
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne Verlag
  • Datum:12 November 2012
  • Preis:8,99 EUR

 
»Serial« von Jack Kilborn


Besprochen von:
 
harakiri
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Donaldson erkennt Psychopaten auf einen Blick. Weil er selber einer ist!

In 4 Kurzgeschichten treffen hier jeweils zwei durchgeknallte Serienkiller aufeinander und teilen ihre „Beute“. Da geht es dann schon mal recht blutig her, weil einer bessere Ideen hat als der andere. Anfänglich spielt der Autor noch mit den Gedanken der Leser und geht nicht allzu sehr ins Detail, doch das ändert sich in Geschichte 3 als Donaldson und Taylor die Polizistin Jackie gefangen nehmen. Hier leben die Großmeister des Horrors endlich ihre volle Vielfalt und ihr Können aus und bringen selbst hartgesottene Horrorleser zum Atem anhalten.

Entgegen dem Aufdruck „Roman“ auf dem Titel findet der Leser hier eine Anthologie vor, die 4 Geschichten vereint. Verbindendes Element ist der Mörder Donaldson, der in 3 der 4 Storys einen Auftritt hat und in Teil 4 auf Lucy aus Teil 2 trifft. In ihr scheint er seinen Meister gefunden zu haben – doch die Meister der Spannung drehen die Handlung immer wieder und der Leser wird überrascht.

Die Sprache ist zwar hart, aber nicht zu obszön, was in anderen Büchern dieses Genres leider schon zum guten Ton zu gehören scheint. Sex sells – doch diese Sammlung kommt weitgehend ohne aus ! Und das macht für mich guten Horror aus. Nicht wer wen wie lange und womit grausam vögelt sollte im Vordergrund stehen, sondern Kopfkino und Quälerei, die den Leser fesselt, aber nicht verjagt. Und das ist den Autoren hier sehr gut gelungen. Ich hätte zwar gern eine fortlaufende Geschichte gehabt aber auch das Lesen der Kurzgeschichten hatte seinen Reiz.

Die Storys im Einzelnen:

Teil 1. Donaldson gabelt auf der Autobahn einen Anhalter auf, der gerade einen Mord begangen hat. Durch Kombinationsgabe konfrontiert er diesen damit und bringt ihn dazu, einen weiteren Mord mit ihm zusammen zu begehen.

Dieser Teil war eher soft und eine gute Einstimmung auf das Buch. Die „Instrumente“ werden beschrieben, aber nicht was die beiden im Einzelnen damit machen.

Teil 2: Die 15-jährige Lucy ist daheim ausgerissen um auf einem Schriftstellertreffen ihrem bevorzugten Autor zu begegnen. Leider läuft nicht alles wie geplant und sie ist gezwungen einen Mord zu begehen. Bei der Vertuschung trifft sie auf Luther – der sie als Ebenbürtige erkennt und ebenfalls mit ihr einen gemeinschaftlichen Mord begehen will. Lucy hat Blut geleckt…

Hier hat vor allem das Ende was: Lucy fährt als Anhalterin bei einer Frau mit Kind mit, und das Kopfkino bekommt etwas zu tun.

Teil 3: Polizistin Jackie hat sich verfahren und landet an einem schmuddeligen Truckstop an der Autobahn, wo Taylor gerade eine Prostituierte in seinen Truck gezerrt und eingesperrt hat. Jackie trifft auf Taylor und Donaldson, der ebenfalls gerade zufällig anwesend ist und Taylor dazu überreden will, die Prostituierte gemeinsam zu foltern. Die beiden entführen Jackie, doch diese weiß sich zu wehren.

Hier hat mir vor allem die starke Jackie sehr gefallen, die als einfallsreiche und mutige Frau dargestellt wird. Auch wird der Tonfall härter und die Qualen der Opfer langsam größer und detailreicher.

Teil 4: Donaldson konnte fliehen und trifft auf der Autobahn auf Lucy, die soeben 2 junge Männer zu Tode geschleift hat. Sie steigt in sein Auto und beide denken nur an eins: den anderen umzubringen.

Teil 3 und 4 kann man beinahe als eine Geschichte werten, hier ist die Handlung beinahe durchgehend. In diesem 4. Teil wird Lucys ganzer Irrsinn sichtbar. Wie sie es liebt, die Schreie der Jungen zu hören und wie sie richtig süchtig nach dem Töten wird.

Fazit: Auch wenn es keine fortlaufende Story ist – oder gerade deswegen – lässt sich dieses Buch sehr gut lesen, fast fand ich es schon zu kurz und hätte gerne noch mehr blutige Geschichten vorgefunden.
 


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