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Kamari, Heike / Raddatz, Jörg

DSA 55
Aventurien- Aranische Nächte 2: Blutrosen


 
»Aventurien- Aranische Nächte 2: Blutrosen« (DSA 55) von Kamari, Heike / Raddatz, Jörg


Besprochen von:
 
Kai Huber
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
In den unendlichen Klüften des Rashdulswalls, in tief verborgenen Höhlen, lag Agapyr, der Herr der Berge. Gebettet auf unschätzbaren Kostbarkeiten, schlief der Kaiserdrache. Sein Körper schimmerte wie rotes Gold und jede Schuppe sah aus, als wäre sie von fleissigen und zugleich mutigen Helfern frisch blank gerieben. Die beiden Gestalten, die über einen schmalen Tunnelgang in den Hort des Drachen eingedrungen waren, duckten sich tiefer in die Schatten der Felsen. Mit einem Wurm diesen Ausmaßes hatte nun keiner der beiden gerechnet.
Tarlisin, Ordensgroßmeister zu Anchopal, hatte trotz der geballten Kraft und der magischen Aura, die wie Wellen, fast greifbar, über die roten Schuppen der Kreatur waberte, kaum Augen für den gewaltigen Drachen. Seine volle Aufmerksamkeit galt einzig dem Desiderat, das nun endlich in greifbarer Nähe lag. Nahe der Schwanzspitze Agapyrs lag das etwa hühnereigroße Objekt ihrer Begierde. Es war höchst eigentümlich, von sieben Flächen begrenzt, die jeweils die Form eines Siebenecks aufwiesen und dennoch schien es sich in seiner sinnenverwirrenden Art vollkommen ineinander zu fügen.
Tarlisin von Borbra befindet sich im zweiten Roman der aranischen Nächte „Blutrosen“ weiterhin auf der Suche nach dem mächtigen magischen Artefakt, dem Sphärenschlüssel. Den er auch mit Hilfe der machtbesessenen Belizeth Tschelefsuni, für kurze Zeit, in seine Gewalt bringt. Der Kampf gegen Borbarad geht dem Ende entgegen und die Fronten verdichten sich. Ganz Aventurien wird in einen Sog der Veränderung gerissen. So schwingt sich Belizeth zur Shanja von Rashdul auf und vertreibt sämtliche Dschinnenmagier aus der Pentagramm -Akademie. Verschiedene strategisch wichtige Ziele Aventuriens, werden von den dämonischen Horden überrannt oder durch geschickte intrigante Ränkespiele infiltriert. So wird Dimiona, die verwirrte und jähzornige Prinzessin von Zorgan, aus einem Sanatorium für magisch begabte befreit und schließt sich dem Sphäreschänder an. Sie stiftet Chaos im aranischen Königshaus und greift nach der Macht in Ost-Aranien, um von dort aus ganz Aranien mit dämonischem Übel zu überziehen.

Der zweite Teil der aranischen Nächte „Blutrosen“ von Heike Kamaris und Jörg Raddatz schildert das Abenteuer um das Auffinden, des Sphärenschlüssels und den Kampf gegen Borbarad vielleicht etwas zu szenenhaft und hektisch. Man hat manchmal den Eindruck, als hätten die Autoren eigentlich die doppelte Anzahl an Seiten gebraucht, um alle wichtigen Passagen ausführlich und gut zu erzählen. In „Blutrosen“ wird auf einen Schlag ein guter Teil der aventurischen Geschichtsschreibung abgehandelt. Wobei manchmal der Überblick verloren gehen kann. Nichts desto Trotz ist der Roman spannend geschrieben, wenn man den Überblick behält, die Charaktere sind stimmig umschrieben und dass Tarlisin von Borbra sich zum Superhelden mausert, passt eigentlich gut ins Bild.

Für mich war dieses Buch endlich mal eine Abwechslung, weil man hier eine Menge kleiner Geschichten (wirklich einige) in einer großen Erzählung zu lesen hat, und irgendwie fügt sich dann doch alles zusammen. Natürlich war es auch für mich teils schwer, den Faden nicht zu verlieren, aber wenn man sich ein wenig dahinter klemmt geht es schon. Tarlisin gefällt mir gut in seiner Heldenrolle, auch wenn manche sagen, das es schon genügend fast übermenschliche Helden in der DSA-Welt gibt. Schade finde ich nur, dass das Buch ein wenig zweckentfremdet wurde, um die Lücken in der aranischen Geschichtsschreibung zu stopfen. Für weniger leidenschaftliche DSA-Leser sind diese Informationen eher uninteressant und nehmen somit den Platz für schönere Ausschmückung des Handlungsstrangs.
Wer den ersten Roman „Sphärenschlüssel“ schon gelesen hat, wird feststellen, dass der zweite Teil sich im Schreibstil stark unterscheidet und trotz aller Kritik seinen eigenen Reiz hat. Alles in allem ist „Blutrosen“ eine nette Geschichte.
Ich bewerte deshalb diese Buch mit 7 Punkten.
 


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