•  
    Leseliste
  •  
    Vogemerkt
  •  
    Rezension
  •  
    Gelesen
  •  
    Neu

Katie Kacvinsky

Die Rebellion der Maddie Freeman


 
»Die Rebellion der Maddie Freeman« von Katie Kacvinsky


Besprochen von:
 
harakiri
Deine Wertung:
(4)

 
 
Die Erde im Jahre 2060. Die Welt ist unpersönlich geworden. Alle Aktivitäten werden online getätigt. Einkäufe, kochen, Dates, Tanzen gehen … Papier existiert so gut wie gar nicht mehr und auch die Schule ist online, weil es durch verschiedene Anschläge zu gefährlich geworden ist persönlichen Unterricht zu erteilen. Auch Maddie, ein 17 jähriger Teenager lebt in dieser Welt und traut sich kaum nach draußen. „Online kann ich sein wie ich mag, offline erkennt jeder wie ich bin“ ist ihr Motto. Dann lernt sie im Netz Justin kennen, der sie zu einer offline- Lerngruppe überredet, die aber nur der Vorwand ist, sie kennen zu lernen weil er mit Maddies Hilfe die Onlineschule sabotieren und wieder zurück zum regulären Unterricht an Schulen kommen will.

Skurrile Einfälle, verrückte Erfindungen und eine Prise Ironie zeichnen diesen Jugendroman von Katie Kacvinsky aus. Ich denke, dass sie ihn mit einem lachenden und einem weinenden Auge geschrieben hat um der Jugend einen Spiegel vor zu halten, wie sie jetzt zum Teil schon leben und was daraus werden könnte. Denn zwischenmenschliche Beziehungen sind durchaus wichtig und erwünscht, kommen aber heutzutage durch die vielen Onlinechats schon etwas zu kurz.

Die Autorin schreibt sehr flüssig und einprägsam und schreckt auch nicht vor rasanten Verfolgungsszenen und poetischen Einschüben zurück. Maddies Flucht erleben wir hautnah mit, bangen mit ihr im Auto, erleben ihren Schmerz als sie sich an einer scharfen Kante die Haut bis zum Knochen aufschneidet und leiden mit ihr im Unterseeauto an Klaustrophobie.

Mit dem erschreckenden Satz „Wer in der virtuellen Welt nicht auftaucht existiert nicht wirklich“ zwingt sie den Leser zum Nachdenken. Was, wenn es tatsächlich mal so weit kommt? Könnte die Technik wirklich so weit fortschreiten, dass wir nur noch online existieren und uns auch nicht mehr aus dem Haus trauen aus Angst, etwas Falsches zu sagen und die Delete-Taste nicht zu finden?

Fazit:
Ein sehr gelungenes Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt . Dabei aber nie mit erhobendem Zeigefinger gepredigt, sondern in eine schöne, rasante Story verpackt, die auch einige romantische Augenblicke bereit hält.
 


Mehr Rezensionen von harakiri