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Nicholas Sansbury Smith

The Extinction Cycle - Buch 5: Von der Erde getilgt: Thriller


 
»The Extinction Cycle - Buch 5: Von der Erde getilgt: Thriller« von Nicholas Sansbury Smith


Besprochen von:
 
Detlef V.
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Klappentext:
In den Geheimlabors des amerikanischen Militärs gerät eine Biowaffe außer Kontrolle. Innerhalb von Tagen rast die Pest um den Globus und rottet den größten Teil der Menschheit aus.
Buch 5: Seit fast sieben Wochen verwüsten die Mutierten die Welt. Und nun bereitet sich die Präsidentin darauf vor, im Nordatlantik eine neue Bio-Waffe gegen sie einzusetzen, um das zu retten, was von der Menschheit noch übrig ist.

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Tja, was soll man da noch groß zu schreiben? Ich habe lange gebraucht um mich für diese Buchbesprechung zu motivieren, weil mir einfach nicht viel zu dem Inhalt und zu der Geschichte zu sagen einfällt. Es ist das eingetreten, was ich befürchtet hatte: Die Geschichte wiederholt sich und Herrn Smith fällt einfach nicht mehr viel neues ein. Klar, es ist immer noch spannend wenn sich die alten Helden gegen eine Übermacht von mutierten Monstern durchsetzen müssen, aber es hat leider auch seinen Reiz verloren. Immer öfters denke ich beim lesen: Och nö, nicht schon wieder. Die Geschichte tritt auf der Stelle.

Die Story schließt zwar nahtlos an das Ende des letzten Bandes an, aber die Rettungsaktion von Beckham, Fitz und Co weiß mich nicht zu überzeugen – überhaupt nicht. Als Kate, Meg und die anderen im Vorgängerband von den Mutierten entführt wurden, habe ich mich noch gefragt, wie man die wieder befreien will. Eine so große Stadt, mit so vielen Mutierten, wo will man da überhaupt mit der Suche anfangen? Ich kam sogar zu dem Schluß, dass dies geradezu unmöglich ist. Aber weit gefehlt, die Rettungsaktion ist dermaßen lächerlich „einfach", dass ich innerlich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen habe.

Aus den blitzschnellen und tödlichen Mutierten des ersten Bandes ist eine Horde von Vollpfosten geworden, die nicht nur auf sich selbst losgehen und sich gegenseitig zerreißen, sondern die, wie beim Scheibenschießen, reihenweise von unserern Helden niedergemäht werden. Im ersten Band haben nur wenige Mutierte ausgereicht um die halbe Eliteeinheit von Sgt. Beckham zu vernichten. Jetzt reichen schon wenige Soldaten aus, um dutzende von Mutierten in Schach zu halten. Wenn diese sich tatsächlich so schnell bewegen und mehrere Körpertreffer verkraften können, kann da doch irgendetwas nicht stimmen. Das Beängstigende an ihnen, das mich im ersten Band noch so zum Gruseln brachte, haben die Mutierten mittlerweile völlig verloren.

Ein immer wiederkehrendes Thema bei Smith sind meuternde Offiziere. Diesmal ist es dann Lt.Col. Kramer die ihrer Präsidentin mit der Waffe in der Hand gegenübertreten darf. Passenderweise hat sie gleich ihre eigene „Armee" um sich versammelt. Die Brutalität die die Meuterer dabei an den Tag legen, ist allerdings nicht ganz nachvollziehbar. Man ist ja nicht auf die "anderen Soldaten" sauer (die oftmals keine Ahnung haben was da gerade abgeht), sondern lediglich mit der Entscheidung von Präsidentin Ringgold nicht einverstanden. Das willkürliche Erschießen von Ringgolds Leuten ist völlig daneben und passt auch nicht wirklich zu der Intension von Lt.Col. Kramer. Auch wenn ihre Meuterei natürlich falsch ist, will sie im Grunde genommen das gleiche wie Ringgold, nur mit anderern Mitteln. Wenn jeder Offizier, der eine andere Meinung als sein Vorgesetzter vertritt, immer gleich meutern würde, dann "gute Nacht, Marie". Glücklicherweise, bleibt diese Auseinandersetztung ein Sturm im Wasserglas.

Das man nun ein Mittel gefunden hat um die Altmutierten zu töten ist … gut. Allerdings will mir nicht so richtig einleuchten, warum man die radiologische Waffe, mit der man die Kinder der Altmutierten töten will, unbedingt in einer Art Selbstmordmisison in deren Bau unter der Erde zünden muss. Es ist eine Waffe die durch Strahlung tötet, da sollten doch ein paar Gesteinsbrocken mehr oder weniger nicht viel ausmachen, oder? Also hätte man die Bombe auch gefahrlos vor oder über dem Bau ablegen können. Das wäre zwar nicht so spannend gewesen, hätte aber den gleiche Effekt gehabt. Auf jeden Fall zählt diese Aktion, zusammen mit der, bei der man das Kryponit sichergestellt hat, wohl zu den spannensten Abschnitten des Buches.

Leider entwickeln sich die Charaktere nicht wirklich weiter. Für viele Leser mag das in Ordnung sein, aber ich hätte es mir gewünscht, wenn irgendjemand der Akteure mal etwas völlig überraschendes getan hätte. Etwas, mit dem er über seine ihm zugedachte Rolle hinausgewachsen wäre – im positiven, wie auch im negativen Sinne. So ein typisches „oha, das hätte ich jetzt aber nicht von ihm gedacht“ Erlebnis. Es gibt doch nichts langweiligeres als Leute, die in festen Mustern denken und von denen man schon im Voraus weiß wie sie sich verhalten werden.

Smith hat sich aber auch diesmal nicht lumpen lassen und ein paar Hauptakteure (im nicht ganz so engen Sinne) über die Klinge springen, bzw. schrecklich verstümmeln lassen. Tut mir zwar leid für die besagten Personen, aber wo gehobelt wird, fallen nun mal auch Späne und es wäre nun wirklich unglaubwürdig gewesen, hätten alle die vergangenen Aktionen überlebt. Ein paar Ausnahmen scheint es dann aber doch für Smith zu geben, wäre ja auch schade, wenn die Serie ihre Identifikationsfiguren verlieren würde.

Fazit
Mein abschließendes Urteil mag hart klingen, aber die Bände drei, vier und fünf hätte man auch gut in einem, maximal zwei Bänden zusammenfassen können. Es wiederholen sich einige Dinge einfach zu oft und die Geschichte tritt dadurch auf der Stelle. Lieber eine knackige kleine Serie, als eine zu breit ausgewalzte. All die Neuerungen auf Seiten der Mutierten (Intelligenz, Sprache, Geburt) haben letzten Endes zu nichts geführt, denn sie haben keine wirklich bedeutenden Änderungen herbeigeführt oder Auswirkungen auf die eigentlichen Geschichte gehabt. Egal ob sie reden, denken oder gebären können, sie werden wie die Tontauben von Beckham und Co umgenietet.

Da sich das Kampffeld im nächsten Buch von Amerika nach Europa verlagert und man nun endlich ein Gegenmittel gegen die Mutierten zur Verfügung hat, erhoffe ich mir vom weiteren Verlauf der Geschichte mal eine andere Sichtweise. Ich bin mal gespannt.
 


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