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Phillip P. Peterson

Das schwarze Schiff

  • Autor:Phillip P. Peterson
  • Titel: Das schwarze Schiff
  • Serie:
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag: ‎ BoD – Books on Demand
  • Datum:11 Oktober 2018
  • Preis:14,99 EUR

 
»Das schwarze Schiff« von Phillip P. Peterson


Besprochen von:
 
Detlef V.
Deine Wertung:
(4)

 
 
Als nervenzerreißender SF-Horror, so wird das Buch im Klappentext beworben, hat sich der vorliegende Roman zwar leider nicht entpuppt, er war aber dennoch eine durchaus recht spannende Lektüre. Zumindest am Anfang und am Ende, zwischendurch hatte Das schwarze Schiff dann leider doch immer wieder ein paar Durchhänger. Das Rumschleichen durch dunkle Gänge ist halt nicht immer spannend, insbesondere dann nicht, wenn es kein Ende nimmt und nicht wirklich viel passiert.

Möglicherweise hat es auch daran gelegen, dass ich mit dem Hauptprotagonisten Jeff Austin nicht allzuviel anzufangen wußte. Er bekleidet zwar einen militärischen Rang und ist stellvertretender Kommandant des havarierten Raumschiffs I. S. Charon, aber dennoch schafft er es einfach nicht sich den Respekt seiner Crew zu erwerben. Er ist ein Weichei, gänzlich unmilitärisch und eine absolute Fehlbesetzung für seinen Posten. Gut, eigentlich wollte er ja Wissenschaftler werden und hat sich um diesen Posten nicht bemüht, jedoch könnte man sich zumindest ansatzweise mal anstrengen und das Beste draus machen. Auch seine Kollegen sind mir nicht wirklich sympathisch gewesen. Jede Menge Querulanten und Dummschwätzer, jedoch keiner, der im Laufe der Geschichte diesen Pfad einmal verlässt und das Ruder in die Hand nimmt oder irgendetwas macht, das man als Leser nicht hat kommen sehen. Herdentiere halt. Allein der Kommandant Major George Irons konnte ein paar Pluspunkte sammeln.

Sieht man von den etwas langatmigeren Phasen im Mittelteil des Buches einmal ab, ist der Vergleich mit Filmen wie Alien, Event Horizon und Pandorum schon ziemlich treffend. Eine Gruppe von Menschen kämpft an Bord eines Raumschiffs um Informationen und um ihr Überleben. Die Reise auf die uns Peterson mitnimmt, wirft allerdings auch ein paar Fragen auf. Die wichtigste davon lautet für mich, wieso der Krieg zwischen der Allianz und dem Imperium überhaupt erst entstanden ist. Spätestens nachdem Jeff das Gespräch mit dem Außerirdischen Jerry hat, wird klar, dass hier einfach nur ein Missverständnis vorlag und man einfach nicht darüber gesprochen zu haben scheint. Irgendwie merkwürdig und unlogisch.

Und wo wir schon mal bei der Logik sind, was da auf dem außerirdischen Raumschiff dann passiert, ist teilweise doch recht haarsträubend. Die ewige Verdammnis, der tote und doch nicht tote Vater von Jeff, der mal eben so aus dem Hut gezaubert wird, die Folterszenen, die Höhle mit der Hölle und all das ganze ist schon fast ein Schuss zuviel Haarsträuberei. Mal ehrlich, wer denkt sich denn so etwas aus? Wie dann am Ende der böse „Unhold“ besiegt wird, stand neben dem ominösen Schalter vielleicht noch das Schild „Bitte hier drücken“?, ist schon fast naiv zu nennen. Da fliegt jemand Millionen von Jahren mit dem Schiff durch das Universum und hat keine Ahnung, dass er mit einem simplen Druck aufs Knöpfchen pulverisiert werden kann. Das aufgesetzte Ende ala Alien (ganz zum Schluß in der Rettungskapsel) hat dem ganzen noch einen draufgesetzt. Klar, gewünschter Sex mit dem Ex, kann ja recht befriedigend sein, aber, also bitte, so doch nicht. Was hat sich Peterson denn dabei gedacht?

Dennoch, trotz allem hat das Buch Seite für Seite meine Neugier, wo die Reise wohl hingeht und wie sie endet, am Leben erhalten. So fiel es mir auch nicht schwer immer am Ball zu bleiben. Das Ende ist befriedigend, kein Kracher, aber immerhin akzeptabel. Damit ist Das schwarze Schiff vielen seiner Mitkonkurrenten um einiges Voraus. Schön auch, dass es eine abgeschlossene Geschichte ist. Zwar lässt sich Peterson ein kleines Hintertürchen auf (wie ich finde) aber diese Geschichte als solche ist zu Ende.

Fazit
Auf unterhaltsame und mitunter spannende Art und Weise kämpft sich eine handvoll Überlebender nach dem wer-stirbt-als-nächstes Prinzip durch ein fremdes Raumschiff und die Handlung. Dem Sieger winkt am Ende heißer Sex mit dem Oberschurken (sorry, aber das musste jetzt einfach sein ***lach***). Das es sich um eines der früheren Werke des Autors handelt (früh ist relativ, es wurde ja 2018 geschrieben) merkt man dem Buch an. Teilweise wirken die Dialoge recht unbeholfen, die Charaktere eindimensional und das Setting, der Weltenentwurf, sehr spärlich. Nicht zu vergleichen mit Universum oder Vakuum. Wie oben schon geschrieben, man befindet sich im Krieg, aber wie es dazu kommen konnte, denn NIEMAND der beiden Partein hat den ersten Schritt gemacht (das war ja jemand anderes), wird nicht erklärt.

Mir hat es mit Abstrichen gut gefallen. Kann man lesen.
 


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