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Stephen King

Vier nach Mitternacht: Langoliers und Nachts


 
»Vier nach Mitternacht: Langoliers und Nachts« von Stephen King


Besprochen von:
 
Lanara
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Langoliers: Eigentlich sollte es ein ganz normaler Flug sein von Los Angeles nach Boston. Ein Nachtflug, bei dem der Großteil der Passagiere schläft. Als einige von ihnen erwachen, befinden sie sich fast alleine an Bord: Nur noch elf von ihnen sind da, von allen anderen fehlt jede Spur. Zum Glück befand sich unter den Passieren auch Brian Engle, ein Pilot der gleichen Airline. Er übernimmt das Steuer, aber beim Versuch mit einem Flughafen Kontakt aufzunehmen, scheitert er – es scheint, als wären die Städte, die er überfliegt, verlassen. Doch nach der Landung beginnt erst der wahre Schrecken.

Das heimliche Fenster, der heimliche Garten: Morton Rainey, frisch geschiedener Schriftsteller mit Anflug von Depressionen, bekommt eines Tages Besuch: Der Fremde überfällt ihn sofort damit, seine Geschichte gestohlen zu haben. Als Ersatz will er eine neue – sollte er diese Geschichte nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erhalten, droht er Konsequenzen an … die er ziemlich bald auch in die Tat umsetzt …

Der Bibliothekspolizist: Sam Peebles soll kurzfristig eine Rede halten. Um diese spannender zu machen, will er in der städtischen Bibliothek nach Büchern schauen. Doch schon, als er die Bücherei betritt, fährt es ihm kalt über Rücken: Erschreckende Bilder im Kinderbereich, eine wenig anheimelnde oder einladende Atmosphäre und dann die Bibliothekarin, die ihm mit dem Bibliothekspolizisten droht, sollte er die Bücher nicht rechtzeitig zurück bringen. Was Sam mit einem Schulterzucken (wenn auch einem unbehaglichen) abtut, entwickelt sich schnell zu seinem größten Albtraum.

Zeitraffer: Kevin freut sich riesig über die Polaroidkamera, die er zu seinem 15. Geburtstag bekommt. Doch die Bilder zeigen nicht seine Familie oder die Geburtstagstorte, sondern einen seltsamen, räudigen Hund. Und je mehr Fotos er schießt, desto näher kommt das Tier. In seiner Verzweiflung sucht Kevin Pop Merrill auf, der einen Trödelladen führt. Dieser kann die Kamera auch nicht reparieren, aber wittert ein gutes Geschäft. Als Kevin beschließt, die Kamera zu vernichten, ehe etwas Schlimmes passiert, tauscht Pop diese aus. Doch er ahnt nicht, dass er dadurch einen nicht aufzuhaltenden Horror heraufbeschworen hat.

Mit dieser Kurz(?)-Geschichtensammlung hat man einen richtigen Wälzer in der Hand. Und diese sind gut ausgesucht. Langoliers hatte ich vor vielen Jahren bereits gelesen und konnte mich nur noch daran erinnern, dass mir diese Story damals nicht so gut gefiel. Im Gegensatz zu diesem Mal. Das geheime Fenster hatte ich bis dato noch nicht gelesen (zumindest kann ich mich daran nicht mehr erinnern), aber dafür den Film schon mehrmals gesehen. Der Bibliothekspolizist und Zeitraffer dagegen waren für mich noch neu.

Jede der Geschichten ist eindringlich geschrieben. Bei Langoliers stand die drohende und nicht greifbare Gefahr im Vordergrund, weniger die Personen. Die Ratlosigkeit und wachsende Panik waren gut dargestellt, so dass ich beim Lesen mitfiebern konnte. Mort Rainey dagegen war hier schon präsenter, da es ja in der Geschichte auch hauptsächlich um ihn ging. Man erlebte hautnah mit, wie sich sein Gemütszustand und sein Verstand und rationales Denken immer mehr veränderte. Auch der Bibliothekspolizist war mehr als spannend. Auch wenn diese Geschichte etwas langsamer anfing, steigerte sich hier das Tempo schnell und die Atmosphäre der Angst war sehr greifbar. Am wenigsten gut gefiel mir tatsächlich Zeitraffer. Zwar eine tolle Idee, aber ich fand, dass sie erst im letzten Viertel rasanter und spannender wurde. Vor allem die Beschreibungen von Pop Merrill kamen mir sehr langatmig vor, so dass hier der eigentliche „Showdown“ viel zu schnell erzählt wurde und meines Erachtens zu kurz kam.

Zu Kings Schreibstil muss ich eigentlich kaum noch etwas schreiben (wiederholt sich ja doch nur), außer: Alle vier Geschichten sind unverkennbar von King.

Fazit:

Lesenswert und bekommt von mir volle Punktzahl!
 


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