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V. K. Ludewig

Ashby House

  • Autor:V. K. Ludewig
  • Titel: Ashby House
  • Serie:
  • Genre:Horror
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Deutscher Taschenbuch Verlag
  • Datum:01 März 2012
  • Preis:9,95 EUR

 
»Ashby House« von V. K. Ludewig


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4)

 
 
Als die Schwestern Laura und Lucille Shalott Ashby House beziehen, ist ihnen nicht bewusst, auf was sie sich einlassen. Während Laura sich schuldig fühlt an dem Unfall ihrer Schwester, der diese in den Rollstuhl brachte, versink Lucille in einem selbstgewählten Drogensumpf - gegen die Schmerzen, angeblich. Doch nichts ist wirklich, wie es scheint. Die verbitterten Schwestern, der Buttler Steerpike oder gar der nette Gastwirt Slasher. Von Ashby House ganz zu schweigen. Denn dieses scheint ein Eigenleben zu führen, welches nach dem Verschwinden von Lucille immer grausamere Seiten zeigt.

Das Cover ist mehr als ungewöhnlich. Am Rand ist ein spitzer Eisenzaun abgebildet, oben drüber ein lockende Hand von einer Person, die im Schatten bleibt. Ich musste sofort an etwas göttliches denken, da die Handhaltung lockend und vertrauenserweckend wirkt. Es gefällt mir ausgesprochen gut, aber der Bezug zu dem Buch fehlt mir. Ich hätte mich sehr über eine Abbildung von Ashby House gefreut, um es mir beim Lesen plastisch vorstellen zu können.

V.K. Ludewigs Schreibstil ist mehr als ungewohnt. Zu Beginn des Buches schildert er Ashby House dermaßen schaurig und unheimlich, dass ich geneigt war, mich umzudrehen, da ich einen Schauer verspürte. Sehr fesselnd, ergreifend und mit Gänsehautgarantie. Eine Schilderung, die mir wirklich unter die Haut ging!
Dann folgte die Beschreibung der beiden Schwestern Lucille und Laura Shalott. Zwei völlig gegensätzliche Menschen, die nur eins vereint: Ihr Egoismus. Leider beschrieb Ludewig dies sehr langatmig und ich war geneigt, einige Seiten zu überspringen. Doch dann kamen die Dialoge. Spritzig, witzig, interessant!
Stellenweise spricht der Autor seine Leser direkt an. In manchen Büchern kommt dies vor, ist aber doch so selten, dass ich immer wieder leicht irritiert war.
V.K. Ludewig verwebt drei völlig unterschiedliche Stilelemente in seinem Buch. Ob er dies gezielt gemacht hat, oder einfach auf der Suche nach seinem Stil ist, weiß ich nicht. Ob es mir gefällt, kann ich auch nicht so richtig sagen. Nur, dass es fesselnd genug war, um das Buch noch lange in Erinnerung zu behalten. Vielleicht wollte der Autor genau dies erreichen. Bei mir hat es jedenfalls funktioniert!

Die Charaktere wirken völlig lebensfremd auf mich. Der Lebensstil der Schwestern - die eine ein berühmter Star, die andere ständig im Schatten der großen Schwester - ist interessant. Eine vergangene Welt aus Ruhm und Rampenlicht in Amerika wird eingetauscht gegen die völlige Einsamkeit und Isoliertheit eines Herrenhauses in England. Die offensichtlichen Motive waren nicht, die geheimen aber um so mehr nachvollziehbar. Jede Person trägt verblüffende Geheimnisse in sich verborgen, so dass die Handlung nicht vorhersehbar war und immer andere, teils wirklich verblüffende Wendungen nahm. Auch die anderen Protagonisten vereinen unterschiedliche Seiten in sich, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Ludewig lässt keinen, bzw. kaum Raum für Nebencharaktere. Jeder ist wichtig und führt eine tragende Rolle.

Mein Fazit
Ein ungewöhnlicher Schreibstil hielt mich gefangen und ich bin schon sehr auf V.K. Ludewigs nächstes Werk gespannt! Bleibt er diesem Stil treu, oder kreiert er etwas völlig Neues?
 


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