Okay, was liegt an?
Glen Cooks "attitude" personifiziert in einer Person? Wahrscheinlich, aber nicht bewusst. Wenn ich sage, für einen großen Teil des Schreibens ist das instinktive Vieh in mir zuständig, dann ist das kein Kokettieren. Das Vieh arbeitet vor sich hin und wenn ich dann drüber lese, sehe ich, was ich da eigentlich gemacht habe und arbeite es in die weitere Story ein. Jetzt, wo ich das so beschriebe, wird mir klar, dass dieser Schreibprozess etwas von Träumen hat, wo das Unbewusstsein Dinge verarbeitet.minkey hat geschrieben: Mir ist schon klar, dass ich es nicht gelesen haben muss. Aber wenn ich nicht sehr auf den Kopf gefallen bin, dann personifizierst Du doch genau die von Dir gerade aufgeführten Eigenschaften in einer Person in Deinem Buch und diese Person spielt auch durchaus eine wichtige Rolle für Auric in seinem Werdegang, auch wenn sie reotrospektiv betrachtet 'nur eine Wegscheide' ist. Das ist doch kein Zufall, oder?
Ich frage mich einfach, ob es noch mehr Bücher gibt, die in Auric eine Rolle spielen. Aber ich werte Deine Antwort mal dahingehend, dass wir das selbst rausfinden sollen/dürfen.
Aber eine andere Frage, die ich mir schon des Öfteren gestellt habe: WIr rätseln hier ja gemütlich rum, was sich so alles noch in der Metaebene von Ninragon versteckt und ich frage mich gerade, wie ein Autor eigentlich solche Bücher liest. Nehmen wir z.B. Schattenfall, ein Buch, bei dem ich auch eine prallgefüllte Metaebene förmlich spüre, aber nicht so recht den Anpack habe. Wie liest sich sowas für Dich als Autor, hat man da ein besseres Gespür dafür, so unter Kollegen, oder bist Du da auch nur ein Leser wie wir, mit den gleichen Problemen hinter die Fassaden zu schauen?
Aber bei dieser Figur war es so, dass sie vor mit stand und sich immer mehr ins Dasein gearbeitet hat. Ich bin ihr sehr dankbar, denn sie hat mir gezeigt, was sprachlich alles in der Fantasy möglich ist und hat mir geholfen, Barrieren in meinem Kopf zu zerbrechen. Es gibt einige Personen, bei denen fühlt es sich so an, als könnten sie jederzeit neben die dir stehen. Man spürt sie förmlich um sich. Eine davon ist Sam B., eine andere der bewusste Charakter.
Hauptsächlich spielen zwei Bücher für den Auric eine Rolle, weil sie in bestimmetr Hinsicht Prototapen sind, die zu einem Kommentar herausfordern: "Der Herr der Ringe" und "Conan". Alles andere sind Verästelungen in den Wisperschichten.
Metaebene bei anderen Autoren: Nein, ich denke, da bin ich genauso ein normaler Leser wie alle anderen auch. Was die Mechanik des Erzählens betrifft, habe ich vielleicht einen kleinen Vorsprung, so dass ich dem Mittelfeld der Leserschaft etwas voraus bin. WAs meine Frau manchmal nervt, wenn ich ihr erzähle, wie Filme weitergehen und warum das so sein muss. Beim neuen Abercrombie "Red Country" wusste ich z.B. nachdem ich die erste Ankündigung gelesen hatte, welche große Überraschung Joe in diesem Buch bereithalten würde.
Joe Abercrombie war übrigens der Grund, warum der Idirer eine Kurzgeschichte wurde. Nachdem ich zum ersten Mal angedeutet gehört habe, was er da schreiben wollte, war mir klar, dass ich mich verdammt beeilen musste, einer Idee, die ich schon sehr lange mit mir herumtrug Gestalt zu geben, damit man nicht behaupten könnte, ich hätte sie von Abercrombie geklaut. Also ist es nur eine Kurzgeschichte geworden. Vielleicht etwas übereilt, aber das war für mich die einzige Chance zur damaligen Zeit, schneller als Joe zu sein. Und vielleicht kommt da ja noch was, was von Karan Niomander Theakande.
Metaebene. Manchmal ist es sogar so, dass ich bewusst die Metaebene ausblende. Das geht mir so bei R. Scott Bakker. Obwohl die Metaebene, da so fest und feist daherkommt, dass es schwierig ist, das auszublenden.
Bakker, das ist ambivalent. so sehr ich seinen Schreibstil mag, so wenig kann ich auch damit anfangen, was er mir zu verkaufen hat. Ich konzentriere mich also auf die offensichtlichen Ebenen, damit mir nicht der Spaß verdorben wird.
Übrigens, Minkey, wird es dem deutschen Leser auch schwer gemacht, bei Bakker die Metaebenen zu entdecken, denn die ist einfach in der deutschen Fassung wegübersetzt worden. Das philosophische Konzept, das Bakker den Dûnyain untergeschoben hat, zieht sich durch die ganze Trilogie und ist das Leitthema, aber die Begriffen dafür wurden nicht erkannt und jedes Mal anders übersetzt. Das erste Beispiel dafür ist das titel-gebende Konzept "Whathas come Before". Ich bin draußen, ich muss jetzt weg. Mehr später.