Roland stellt sich vor
Verfasst: Di 28. Mär 2017, 11:26
Hallo, liebe Forumsmitglieder und Fantasy-Leser, ich möchte mich gerne vorstellen:
Mein Name ist Roland und ich bin mit 67 Jahren wahrscheinlich der Senior hier. Als Physiker und rational denkender Mensch glaube ich an die Vernunft und an harte Fakten, sehe mich aber heute mit einer Welt des Postfaktischen und der sogenannten einfachen Lösungen konfrontiert. Im realen Leben kämpfe ich dagegen an, versuche zumindest in meinem sozialen Umfeld die Komplexität der Dinge - soweit ich sie überhaupt selbst verstehe - möglichst anschaulich und mit nachvollziehbarer Logik zu erklären. Umso verwunderlicher mag es erscheinen, dass ich sehr gerne Fantsy lese: Ist dieses Genre, das von fantastischen Wesen, fiktiven Rassen, erfundenen Welten und Magie handelt, nicht im höchsten Maße unlogisch?
Die meisten klassischen Werke der Fantasy spielen in einer fiktiven Welt, die mit unserer nicht viel gemein hat. Ob man darin eintauchen und sie zu seiner eigenen machen kann, hängt davon ab, wie glaubwürdig sie gestaltet ist.
Eine selbst erschaffene Welt mit ihrer Zeitgeschichte, ihren Bewohnern und ihren "Naturgesetzen" darf durchaus fantastisch und realitätsfern sein, solange sie schlüssig ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit und inneren Logik folgt und in sich widerspruchsfrei ist.
Ein gutes Beispiel für diese spezielle Qualität ist Tolkiens „Der Herr der Ringe“. Mittelerde, in dem es spielt, ist bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Die Völker darin haben eine Jahrtausende zurückreichende Geschichte und eigene Sprachen, für die der Linguistik-Professor Tolkien eigens Schriftzeichen und Grammatiken ersonnen hat.
Auch andere, das Genre prägende Autoren haben fantastische Weltentwürfe geschaffen, in denen die Naturgesetze auf den Kopf gestellt zu sein scheinen, die Magie die dominierende Kraft ist und die mit wundersamen und furchterregenden Wesen bevölkert sind. Sie haben jedoch niemals das Prinzip von Ursache und Wirkung aus den Augen verloren. Insofern kann ein rationaler Mensch wie ich durchaus mit Genuss Fantasy-Schmöker verschlingen, die diesen Qualitätskriterien genügen.
Meine Infektion mit dem Fantasy-Virus begann mit Tolkien. Danach las ich unzählige Bücher und Zyklen, von denen mir viele nicht im Gedächtnis haften blieben, aber einige mich sehr beeindruckt haben. Zu den herausragenden gehörten Tad Williams Osten Ard Saga und natürlich George R.R. Martins noch unvollendeter Ice and Fire Zyklus.
Irgendwann ist der Virus dann mutiert. Ich bekam plötzlich Lust selbst zu schreiben. Den Anfang machten einige fantastische Kurzgeschichten, die ich auf meiner Website veröffentlichte. 2004 begann ich eine Fantasy-Trilogie mit dem Reihentitel „Wathans Hammer“. Immer wieder verschwand sie unvollendet in ihrem Festplattenordner, setzte dort digitalen Staub an, überdauerte mehrere PC-Wechsel und tauchte immer wieder auf mit dem Wunsch, vollendet zu werden.
Ich wusste aber nicht wie ich diese umfangreiche Werk einer Leserschaft zugänglich machen sollte, denn ein frühes, inhaltlich und stilistisch noch nicht gereiftes Manuskript wurde von einigen Verlagen zurecht abgelehnt. Also schrieb ich erst einmal einen Science Fiction-Roman mit dem Titel "Alien Biosphere", den ich als Self-Publisher veröffentlichte. Die Entdeckung durch den Droemer Knaur-Verlag und der unerwartete Verkaufserfolg gaben mir den Mut, es mit meinem Erstlingswerk erneut zu versuchen. Endlich raffte ich mich auf und schritt zur finalen Bearbeitung, die ein gutes Jahr dauerte. Und dann wählte ich wieder den Weg des Self-Publishers.
Der erste Band der Trilogie, „Der Schwarze Abt“, ist heute erschienen und zunächst als Ebook, z.B. auf Amazon erhältlich. Bald wird auch eine Druckausgabe erscheinen. Die nächsten Bände, "Die Neue Macht" und "Die Dämonen", folgen - wenn alles nach Plan verläuft - noch dieses Jahr. Mehr dazu findet Ihr bald im Unterforum Lesen und Teilen. Einen Link füge ich noch ein.
Und so schließt sich der Kreis. Das Fantasy-Fieber hat mich vom Leser zum Autor gewandelt. Und die Symptome klingen einfach nicht ab. Ich bin immer auf der Suche nach gutem Lesefutter. Zurzeit lese ich die Hexer-Romane von Andrzej Sapkowski. Ich finde den Hexer-Zyklus herausragend, sowohl sprachlich als auch die Entwicklung der Geschichte und der Personen.
Ich bin hier nicht nur eingetreten, um Werbung für meine Bücher zu machen (auch wenn ich gerne zugebe, dass das ein Grund ist), sondern um mit Gleichgesinnten über alte und neue lesenswerte Schmöker zu diskutieren. Ich hoffe, Ihr nehmt einen alten Sack wie mich freundlich auf.
Roland
Mein Name ist Roland und ich bin mit 67 Jahren wahrscheinlich der Senior hier. Als Physiker und rational denkender Mensch glaube ich an die Vernunft und an harte Fakten, sehe mich aber heute mit einer Welt des Postfaktischen und der sogenannten einfachen Lösungen konfrontiert. Im realen Leben kämpfe ich dagegen an, versuche zumindest in meinem sozialen Umfeld die Komplexität der Dinge - soweit ich sie überhaupt selbst verstehe - möglichst anschaulich und mit nachvollziehbarer Logik zu erklären. Umso verwunderlicher mag es erscheinen, dass ich sehr gerne Fantsy lese: Ist dieses Genre, das von fantastischen Wesen, fiktiven Rassen, erfundenen Welten und Magie handelt, nicht im höchsten Maße unlogisch?
Die meisten klassischen Werke der Fantasy spielen in einer fiktiven Welt, die mit unserer nicht viel gemein hat. Ob man darin eintauchen und sie zu seiner eigenen machen kann, hängt davon ab, wie glaubwürdig sie gestaltet ist.
Eine selbst erschaffene Welt mit ihrer Zeitgeschichte, ihren Bewohnern und ihren "Naturgesetzen" darf durchaus fantastisch und realitätsfern sein, solange sie schlüssig ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit und inneren Logik folgt und in sich widerspruchsfrei ist.
Ein gutes Beispiel für diese spezielle Qualität ist Tolkiens „Der Herr der Ringe“. Mittelerde, in dem es spielt, ist bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Die Völker darin haben eine Jahrtausende zurückreichende Geschichte und eigene Sprachen, für die der Linguistik-Professor Tolkien eigens Schriftzeichen und Grammatiken ersonnen hat.
Auch andere, das Genre prägende Autoren haben fantastische Weltentwürfe geschaffen, in denen die Naturgesetze auf den Kopf gestellt zu sein scheinen, die Magie die dominierende Kraft ist und die mit wundersamen und furchterregenden Wesen bevölkert sind. Sie haben jedoch niemals das Prinzip von Ursache und Wirkung aus den Augen verloren. Insofern kann ein rationaler Mensch wie ich durchaus mit Genuss Fantasy-Schmöker verschlingen, die diesen Qualitätskriterien genügen.
Meine Infektion mit dem Fantasy-Virus begann mit Tolkien. Danach las ich unzählige Bücher und Zyklen, von denen mir viele nicht im Gedächtnis haften blieben, aber einige mich sehr beeindruckt haben. Zu den herausragenden gehörten Tad Williams Osten Ard Saga und natürlich George R.R. Martins noch unvollendeter Ice and Fire Zyklus.
Irgendwann ist der Virus dann mutiert. Ich bekam plötzlich Lust selbst zu schreiben. Den Anfang machten einige fantastische Kurzgeschichten, die ich auf meiner Website veröffentlichte. 2004 begann ich eine Fantasy-Trilogie mit dem Reihentitel „Wathans Hammer“. Immer wieder verschwand sie unvollendet in ihrem Festplattenordner, setzte dort digitalen Staub an, überdauerte mehrere PC-Wechsel und tauchte immer wieder auf mit dem Wunsch, vollendet zu werden.
Ich wusste aber nicht wie ich diese umfangreiche Werk einer Leserschaft zugänglich machen sollte, denn ein frühes, inhaltlich und stilistisch noch nicht gereiftes Manuskript wurde von einigen Verlagen zurecht abgelehnt. Also schrieb ich erst einmal einen Science Fiction-Roman mit dem Titel "Alien Biosphere", den ich als Self-Publisher veröffentlichte. Die Entdeckung durch den Droemer Knaur-Verlag und der unerwartete Verkaufserfolg gaben mir den Mut, es mit meinem Erstlingswerk erneut zu versuchen. Endlich raffte ich mich auf und schritt zur finalen Bearbeitung, die ein gutes Jahr dauerte. Und dann wählte ich wieder den Weg des Self-Publishers.
Der erste Band der Trilogie, „Der Schwarze Abt“, ist heute erschienen und zunächst als Ebook, z.B. auf Amazon erhältlich. Bald wird auch eine Druckausgabe erscheinen. Die nächsten Bände, "Die Neue Macht" und "Die Dämonen", folgen - wenn alles nach Plan verläuft - noch dieses Jahr. Mehr dazu findet Ihr bald im Unterforum Lesen und Teilen. Einen Link füge ich noch ein.
Und so schließt sich der Kreis. Das Fantasy-Fieber hat mich vom Leser zum Autor gewandelt. Und die Symptome klingen einfach nicht ab. Ich bin immer auf der Suche nach gutem Lesefutter. Zurzeit lese ich die Hexer-Romane von Andrzej Sapkowski. Ich finde den Hexer-Zyklus herausragend, sowohl sprachlich als auch die Entwicklung der Geschichte und der Personen.
Ich bin hier nicht nur eingetreten, um Werbung für meine Bücher zu machen (auch wenn ich gerne zugebe, dass das ein Grund ist), sondern um mit Gleichgesinnten über alte und neue lesenswerte Schmöker zu diskutieren. Ich hoffe, Ihr nehmt einen alten Sack wie mich freundlich auf.
Roland