Chris Adrian
Die große Nacht
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»Die große Nacht« von Chris Adrian
Nach dem tragischen Tod ihres Sohnes sind Oberon und Titania, die Herrscher über das Elfenreich, am Boden zerstört. Es kommt sogar soweit, dass Oberon einfach verschwindet und Titania, Puck, den gefährlichsten aller Dämonen während der großen Nacht frei lässt. Durch diese Aktion erhofft sie sich Oberon zurückzugewinnen, doch leider geht der Plan schief und eine Elfe nach der anderen wird getötet.
Zum Glück hat der Elfenkönig einen Bann um den Hügel gelegt, damit Puck diesen nicht verlassen kann. Zu aller Überraschung befinden sich noch drei Menschen auf dem Hügel. Durch diese unerwartete Situation entbrennt eine wahre Hetzjagd die sich über, drunter und durch den Hügel zieht.
Meine Meinung:
Ich hatte eine moderne, neu erzählte Variante von Shakespeares Sommernachtstraum erwartet. Doch leider wurde ich sehr enttäuscht.
Die Charaktere sind allesamt total merkwürdig und unsympathisch.
Molly kommt nicht über ihre verkorkste Kindheit und ihrem verstorbenen Freund hinweg. Der schwule Henry hat einen Putzzwang und andere merkwürdige Angewohnheiten. Dann wäre da auch noch Will, der immer noch seiner Exfreundin hinterhertrauert. Die vielen vorhandenen Rückblicke, stören die ganze Story stark.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich diese Rückblicke zuletzt einfach übersprungen habe. Eine Sympathie zu den Charakteren konnte ich einfach nicht aufbauen.
Fast der komplette Text besteht aus Schachtelsätzen, wie zum Beispiel " Ganz oben auf dem Hügel, gleich jenseits der Schwelle menschlicher Sinne, öffnete sich ein Tor im Erdreich, und heraus drang ein Lichtschein, so leuchtend und zart wie Sonnenstrahlen im Herbst " (Zitat aus dem Buch)
Doch leider verfällt Chris Adrian während der Sexszenen in eine ganz ordinäre Schreibweise wodurch die ganze Stimmung kippt.
Wie ich die Wortwahl beurteilen soll, weiß ich selbst leider nicht genau, einerseits sind die Worte gut gewählt, andererseits sind diese teilweise so außergewöhnlich, dass ich während des Lesens ins Stocken gekommen bin wodurch die ganze Lesefreude dahin war.
Mein Fazit:
Eine wirklich schöne Idee, doch leider haperte es an der Umsetzung.
Stark beeinflusst wurde das Lesevergnügen durch die Vermischung der phantasievollen Schreibweise mit gewöhnlichen und teils obszönen Begriffen.
Wem ich dieses Buch empfehlen sollte kann ich leider nicht sagen denn einerseits ist irgendwo für jedem was dabei und dann auch wieder nicht. Ich persönlich werde dieses Buch nicht noch einmal lesen.
Es erhält von mir zwei Sterne.