Derek Landy
Demon Road - Finale infernale
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»Demon Road - Finale infernale« von Derek Landy
Klappentext:
Amber Lamont ist die neue Stellvertreterin des Leuchtenden Dämons. In seinem Auftrag reist sie über die Demon Road, um die Tribute einzunehmen, die seine Anhänger ihrem Herrn schulden. Jetzt ist also sie auf der Jagd nach ihren Eltern, nicht mehr umgekehrt. Aber Amber hat selbst noch einige Rechnungen offen. Und natürlich denkt sie nicht im Traum daran, bis ans Ende aller Tage einem so durchgeknallten Typen wie Astaroth zu dienen. Warum soll sie den Leuchtenden Dämon nicht noch ein letztes Mal reinlegen können? Schließlich hat sie in ihrer neuen Stellung uneingeschränkten Zugang zur Hölle.
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Ganz ehrlich? Ich bin froh, dass nach dem dritten Band um Amber und Milo endlich Schluß ist. Für mich kam beim Lesen des letzten Bandes einfach keine Freude mehr auf. Hatte ich noch die Hoffnung das es nach dem zweiten Band besser wird, hat diese sich dann doch in Staub aufgelöst. Wie heißt es so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und, wie ich dann immer noch ergänze: Aber sie stirbt. Klar, das Ende des dritten Bandes bietet noch viel Potenzial für weitere Abenteuer von Amber und ihrer besten Freundin (und großen Liebe) Kelly. Aber diese würden dann ein völlig neues Kapitel der Reihe einleiten, denn die Geschichte um Amber, Milo und ihre Eltern ist nach diesem Band endgültig abgeschlossen.
Achtung!! Spoilergefahr!!
Es gibt gleich mehrere Gründe warum mir das vorliegende Buch nicht wirklich gut gefallen hat.
1. Band 1 war für mich ein Sammelsurium von verschiedenen, teils auch völlig zusammenhanglosen Geschichten, welche das Buch auf eine unangenehme Art zersplittert haben. Dieser Makel wurde durch den zweiten Band glücklicherweise aufgehoben. Da lieferte Landy eine flotte Geschichte, die ohne irgendwelche Auswucherungen flott und straff erzählt wurde. Bei Band drei fiel Landy dann leider wieder in das üble Schema des ersten Bandes zurück. Hier ein Abenteuer, da ein Abenteuer. Die Geschichte um Buddy den Clown oder Abigail hätte man sich auch getrost schenken können. Für mich wirkte die ganze Geschichte wieder einmal ziemlich zersplittert.
2. Die lieblose Art und Weise wie Landy mit seinen Haupt- und Nebencharakteren umgegangen ist. Nachdem Milo seine Aufgabe erfüllt hat, wurde er gnadenlos abserviert. Friedrich Schiller hat das einmal so zusammengefasst: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Der Mohr kann gehen. Genauso verfährt Landy hier mit Milo. Allerdings hatte Milo zumindest seine Schuldigkeit getan, während die Monsterjäger und ihr Hund auf eine dermaßen banale, überflüssige und lieblose Art und Weise abserviert wurden, dass einem schlecht wird. Warum wurde diese Gruppe mit den tollen Charakteren im zweiten Band überhaupt eingeführt, wenn sie im dritten Band so mir nichts dir nichts umgebracht wird? Offensichtlich konnte Landy nicht mehr viel mit ihnen anfangen – und das hat er deutlich zum Ausdruck gebracht.
3. Dialoge die weh tun. In den ersten Bänden konnte ich mich noch über die coolen und lustigen Dialoge (wie auch zwischen Skulduggery und Walküre) erfreuen und schmunzeln. Im dritten Band hatte ich jedoch definitiv die Nase voll davon. Immer nur doof ist nicht gleich lustig. Amber ist noch eine Jugendliche die von ihren Eltern umgebracht werden soll, die ihre dämonische Seite entdeckt, die in der Hölle ein- und ausgeht und Abenteuer der dunkelsten Art erlebt. Ich hätte mir in diesem Buch einfach mal wirklich ernsthafte und tiefsinnige Dialoge gewünscht und nicht solche, die auf einem Torten-klatschen-Niveau basieren. Das hätte auch Amber wesentlich mehr Tiefe geben und sie zu einer „echten“ Person machen können. So bleibt sie einfach nur das oberflächliche Mädchen, das trotz ihres Dämonenkörpers pausenlos eins auf die Fresse bekommt.
4. Das Ende war eine uninspirierte Katastrophe. Klar war es schön zu lesen wie Amber den Leuchtenden Dämon verarscht und aufs Kreuz gelegt hat, aber… hallo? Hier ging es nicht um einen Unterteufel der Kategorie 5, sondern um einen Höllenfürsten. Wenn man den so leicht übers Ohr hauen kann, wie konnte der sich dann die ganze Zeit über auf seiner Position halten? Und Amber war ja nicht die Erste die ihn verarscht hat. Da gab es ja noch eine ganze Reihe von Leuten vorher. Das Ende des Leuchtenden Dämons ist irgendwie genauso platt wie das von Milo und den Monsterjägern.
Auch mit der Charakterzeichnung von Amber und Milo bin ich nicht zufrieden. Beide entwickeln sich nicht wirklich weiter. Milo bleibt der Stichwortgeber, ohne eigene Identität, Amber besticht weiterhin durch ihre Oberflächlichkeit. Daran ändert auch ihre Entdeckung ihrer sexuellen Ausrichtung nichts. Sie reflektiert einfach nicht ihre Erlebnisse, sondern blödelt sich mit unsinnigen Dialogen und Prügeleien (die sie in der Regel verliert) durch die Reihe.
Im Nachhinein gesehen ist die komplette Story für mich einfach zu ausgewalzt worden. Hätte man alle überflüssigen Nebenhandlungen mal beiseite gelassen und sich auf das wesentliche konzentriert, hätte man eine nette und straff erzählte Geschichte vorgesetzt bekommen – und die hätte man locker in einem Buch unterbringen können. Außerdem krankt die Aufmachung und das Konzept der Geschichte einfach daran, dass sich Landy offensichtlich zu sehr an seiner Skulduggery Reihe orientiert hat. Frei nach dem Motto: Was einmal funktioiert hat, funktioniert bestimmt auch zum zweiten Mal. Schaut man sich die Kritiken an, scheint es tatsächlich auch geklappt zu haben. Nur für mich halt nicht. Wenn ich das Original kenne, brauche ich keinen müden Aufguss mehr.
Fazit
Mehr als das Prädikat „nett“ kann ich der kompletten Trilogie leider nicht zugestehen. Es gab durchaus spannende und lustige Momente, die für mich aber durch zu viele „gewollt und nicht gekonnt“ Momente übertüncht wurden. Zu viele Nebenhandlungen, zu wenig Substanzielles. Kann man lesen, muss man aber nicht.