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Derek Landy

Skulduggery Pleasant 7
Duell der Dimensionen

  • Autor:Derek Landy
  • Titel: Duell der Dimensionen
  • Serie:Skulduggery Pleasant 7
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Hardcover
  • Verlag:Loewe
  • Datum:09 Oktober 2013
  • Preis:17,00 EUR

 
»Duell der Dimensionen« (Skulduggery Pleasant 7) von Derek Landy


Besprochen von:
 
Flavius
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Große Aufregung im Irischen Sanktuarium! Wie durch ein Wunder können auf einmal bis dato gänzlich unmagische Menschen magische Dinge bewirken. Sie verwandeln sich in Werwölfe oder fliegen wie Schmetterlinge durch die Lüfte. Andere entwickeln geradezu unvorstellbare Kräfte und werden nicht nur zur Gefahr für sich selbst, sondern auch für andere, wie etwa die Gruppe um das Mädchen Kitana. Geradezu skrupellos töten die vier Jungendlichen mit ihren magischen Kräften nicht nur Normalsterbliche, sondern richten ihre Kräfte auch gegen die Zauberer des Sanktuariums, die ihrerseits alles mögliche versuchen, um dem Ausbruch von Magie Herr zu werden.

Skulduggery und Walküre werden vom Ältestenrat beauftragt, den Urheber dieser beunruhigenden Vorkommnisse herauszufinden. Da alle "magifizierten" Menschen von einem Traum berichten in dem sie einem „Wesen“ namens Argeddion begegnet sind, kommt das Detektivduo schnell auf die Spur von Walden D’Essai. Bei ihm handelt es sich um einen der wenigen Magier die ihren wahren Namen kennen und die darum auf eine unglaubliche Machtfülle zurückgreifen können. Das Problem ist nur, dass D’Essai vom Sanktuarium vor Jahrzehnten aus dem Verkehr gezogen und an einen sicheren Ort gebracht wurde, um zu verhindern, dass er mit seiner Macht womöglich Unglück über die Erde bringt. Alle Unterlagen, die auf seinen momentanen Aufenthaltsort schließen lassen, wurden jedoch bei der Zerstörung des alten Sanktuariums vernichtet. So machen sich Skulduggery und Walküre zum Hochsicherheitsgefängnis nach Hammer-Lane auf. Dort hoffen sie, von dem Gefangenen Silas Nadir hilfreiche Information über Argeddion zu bekommen.

In der Zwischenzeit haben sich weltweit die Ältestenräte der anderen Sanktuarien dazu entschlossen, dem Irischen ihre Hilfe zukommen zu lassen, notfalls auch gegen dessen Willen. Zu groß ist die Angst, die irischen Magier könnten wieder versagen und ein erneuter Zwischenfall eintreten, von denen es in den letzten Jahren wahrlich mehr als genug gegeben hat. Aber es gibt auch eigennützige Zwecke und nicht mancher Ältestenrat wünscht sich sehnlichst, dem irische Sanktuarium nicht nur zu helfen, sondern es auch endlich zerschlagen zu können.

Skulduggery und Walküre rücken mit Hilfe der Informationen, die sie von Silas Nadir bekommen haben, dem Aufenthaltsort von Walden D’Essai, immer näher und machen diesen schließlich ausfindig. Es offenbart sich das, was alle Beteiligten befürchtet haben: Walden ist Argeddion und der Urheber des ganzen Chaos. Da er sich von seinem Vorhaben, alle Menschen mit Magie auszurüsten nicht abbringen lässt, nehmen Walküre und Skulduggery den Kampf mit ihm auf. Dumm nur, dass Walküre durch die Berührung von Silas Nadir im Hammer-Lane-Gefängnis, kurzzeitig zu einer Dimensionsschwenkerin geworden ist, die ohne ihr Zutun ab und an in eine parallele Dimension überwechselt und ihren skelettierten Begleiter in den gefährlichsten Situationen alleine lassen muss. Vielleicht ist das aber auch gar nicht so schlimm, denn möglicherweise liegt der Schlüssel um Argeddion Einhalt zu gebieten, ja in genau dieser parallelen Dimesion.

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Mit dem vorliegenden siebten Band der Skulduggery Pleasant Reihe, Duell der Dimensionen (OT: Kingdom of the wicket), greift Derek Landy mal wieder ordentlich in die Vollen. In dem bis dato für mich besten Band geht es noch spannender, noch magischer und noch besser zu, als wie in allen anderen zuvor. Die Ereignisse überschlagen sich und mit der parallelen Dimension hat Landy einen zusätzlichen und mehr als interessanten Nebenschauplatz eröffnet. Keine Ahnung ob er in seinen Folgebänden noch einmal darauf zurückkommt, aber er wäre ein Narr es nicht zu tun. Gerade hier bieten sich ungeahnte Möglichkeiten für was auch immer. Vielleicht sollte man auch richtigerweise nicht von einer parallelen Dimension sprechen, sondern vielmehr von einer parallelen Erde. Einer Erde, in der Mevolent nicht im Kampf gestorben ist, sondern vielmehr die Herrschaft an sich gerissen und eine magische Diktatur errichtet hat, die auf die Unterdrückung der „unmagischen Menschen“ ausgerichtet ist.

Auch dem Bösewicht Argeddion kann man nicht wirklich böse sein. Man kann vielleicht seine grenzenlose Dummheit und Ignoranz verfluchen, aber seine Ziele sind zumindest nicht unmenschlich oder wirklich böse. Sein Pazifismus und der Glaube an das Gute im Menschen stehen ihm irgendwie im Wege und er ist unfähig den Menschen als das zu erkennen, was er im Grunde seines Wesens wirklich ist: Ein Raubtier. Die Jugendlichen um Kitana und Sean sollten ihm eigentlich die Augen öffnen, aber wie so oft bei Menschen die sich auf einer „heiligen Mission“ befinden, sehen sie nur das, was sie sehen wollen.

Was ich an den letzten Büchern schon bemängelt habe, gilt leider auch hier. Zum einen ist es der immer wieder gleiche Plot, zum anderen die Leichtigkeit mit der Landy die Lösungen für jedes Problem hervorzaubert. Kann man die Lösung in dieser Welt nicht finden, muss halt eine parallele Erde dafür herhalten. Es ist schon ein ziemlich großer Zufall, dass Walküre ausgerechnet jetzt zur Dimensionsschwenkerin wird und auf der parallelen Erde genau die Ressourcen findet, die zur Lösung des Problems auf ihrer Welt vonnöten sind. Dennoch fehlt es dem Buch in keinster Weise an Originalität, Einfallsreichtum oder Eigenständigkeit - sie ist manchmal halt nur etwas bemüht.

Das Tempo ist rasant und die Geschichte schreitet recht flott voran. Durch die verschiedenen Handlungsstränge und Schauplätze ist sie sehr abwechslungsreich. Auch die ein oder andere Überraschung oder Wendung sorgt zusätzlich dafür, dass es nicht langweilig wird. Die gesamte Reihe steuert ohne Frage auf ihren Höhepunkt zu. Auch das neue Handlungsgerüst um Walküres Spiegelbild nimmt zunehmend Fahrt auf. Geradezu schockierend, mit welcher Emotionslosigkeit sie für den Tod von Walküres Cousine Carol verantwortlich ist. Die Ermordung des wehr- und arglosen Mädchens war nichts anderes als eine eiskalte Hinrichtung.

Auch der Kontrast Komik / Brutalität nimmt neue Ausmaße an. Von solchen Sätzen wie „Tritt sie tot“, mal eben so lapidar geäußert und mit der die am Boden liegende halb bewusstlose Walküre umgebracht werden soll, bereitet mir Unbehagen. Genau diese Szenen erleben wir in der Wirklichkeit doch schon jeden Tag. Der finale Kampf zwischen Walküre und den Jugendlichen um Kitana liest sich wie aus einem Splatterroman. Ausgeschlagene Augen, zerschmetterte und halb abgerissene Unterkiefer, nichts ist Derek Landy zu ekelig. Tommy wird von seinem Bruder nicht einfach nur getötet, ihm werden viel mehr bei lebendigem Leibe alle Körperteile einzeln herausgerissen. Sorry aber man kann es auch übertreiben. Selbst meiner 15-jährigen Tochter wird das mittlerweile zuviel.

Im krassen Kontrast dazu mal wieder die Geschichte um Vaurien Scapgrace und Trasher. Zwei halb auseinandergefallene Zombies, von denen einer nur noch als Kopf existiert und die sich darum schlagen, wer den besten Körper eines kürzlich Verstorbenen bekommen soll. Eben noch entsetzt, eine Minuten später schon wieder laut am lachen - gerade mit dieser Aufeinanderfolge von Brutalität und anschließender Komik komme ich oftmals nicht wirklich klar.

Fazit
Landy beweist einmal mehr seine überbordende Phanasie und sein schriftstellerisches Können. Das Buch ist spannend, locker geschrieben und gut zu lesen, dazu mit viel Humor und leider auch mit viel zu viel Brutalität. Dennoch für mich eines der Besten Bücher der Reihe, auch wenn durch die ausufernde Schilderung von Brutalität mein Lesevergnügen oftmals jäh beendet wurde.
 


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