Derek Landy
Skulduggery Pleasant - Mitternacht
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»Skulduggery Pleasant - Mitternacht« von Derek Landy
Klappentext:
Walküre hätte wirklich einen geeigneteren Babysitter finden können als ausgerechnet Omen Darkly. Nur für ein paar Stunden sollte Omen auf Walküres kleine Schwester aufpassen. Er sollte niemanden hereinlassen und möglichst nicht ans Telefon gehen. Aber als Walküre und Skulduggery nach Hause kommen, ist Alison verschwunden. Cadaverus Gant, Walküres alter Feind, hat sie entführt und exakt um 12 Uhr in der Nacht will er sie umbringen. Klar, dass Walküre alles versuchen wird, um Alison zu finden. Aber sie hat nur neun Stunden Zeit. Neun Stunden bis Mitternacht!
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Ich muss gestehen, dass es irgendwie 'eigenartig' war den Vorgängerband Auferstehung zu lesen. Nachdem Derek Landy das Ende der Reihe mit dem neunten Band verkündet hatte, und den Leser dann geschlagene drei Jahre mit einer Fortsetzung hat warten lassen, tat ich mich etwas schwer wieder in die Welt von Skulduggery und Walküre einzutauchen. Es hatte sich viel getan in der Zwischenzeit. Walküre war raus und hatte der Magie den Rücken gekehrt, ihr Verhältnis zu Skulduggery war auf einem Tiefpunkt angelangt und mit den Darkly Brüdern und Temper Fray bildeten sich neue Handlungsträger heraus, die so gar nicht mit den Toten Männern mithalten konnten. Ja, der Neueinstieg fiel mir etwas schwer, zumal auch die Handlung mich nicht hundertprozentig zu überzeugen wusste.
Nachdem ich jedoch den vorliegenden elften Band gelesen habe, kann ich endlich wieder mit ruhigem Gewissen sagen: Jepp, das sind Skulduggery und Walküre wie ich sie liebe! Die beiden sind sich wieder zugetan, bilden das dynamische Duo wie man es kennt und auch die Handlung fand ich einfach klasse. Die Dialoge sind wieder stimmig und auch Omen Darkly wird mir zusehends sympathischer, von Temper Fray ganz zu schweigen.
Es ist schon erstaunlich, betrachtet man alle bisher erschienenen Bücher, dass sich alle Bände in etwa auf dem gleichen, für mich hohen, Niveau befinden. Ausreisser nach oben oder unten gibt es für mich eher nicht. Auch der Schreibstil des Autors ist im Prinzip immer gleich geblieben. Die Bücher sind spannend, aber auch von viel Wortwitz und Brutalität durchzogen. Eigentlich sollte sich das irgendwie ausschließen, aber Landy bekommt den Spagat zwischen beidem gut hin.
Die Probleme mit denen sich Skuduggery und Walküre diesmal herumschlagen müssen, sind sehr persönlicher Natur und, sie tun es nicht als Team, sondern jeder kämpft für sich alleine. Erst zum Ende hin treffen sie sich alle wieder und ziehen an einem Strang. Und das an einem altbekannten Ort, dem Hotel Mitternacht, das einst dem guten Anton Shudder gehörte. Das Finale ist furios, übermächtig im wahrsten Sinne des Wortes.
Walküre ist mit Omen Darkly auf der Suche nach ihrer Schwester Alison, die von Cadaverus Gant entführt wurde und um Schlag Mitternacht getötet werden soll. Gant gibt Walküre zwar eine Möglichkeit um Alison zu retten, aber kann man solch einem Schurken wirklich trauen? Skulduggery hingegen befindet sich mit Temper Fray und Abyssinia auf der Suche nach Caisson, dem (vermeintlichen) Sohn von Skulduggery und Abyssina. Dieser ist seit ewig langer Zeit in Gefangenschaft und wird gefoltert. Obwohl Skulduggery und Abyssinia eigentlich auf verschiedenen Seiten stehen, gehen sie hier ein Zweckbündnis miteinander ein um Caisson zu befreien.
Da in beiden Fällen (Alison und Caisson) Cadeverus seine Hände im Spiel hat, treffen sich beide Parteien zum furiosen Finale im Hotel Mitternacht – gelegen in einer Dimension, über die Cadeverus Gant die Herrschaft hat und darum mit einem riesigen Machtpotenzial ausgestattet ist. Der zusätzliche Reiz der Geschichte besteht darin, dass Gant sich aus Enttäuschung von Abyssinia losgesagt hat und nun seinen eigenen Weg gehen will. Und der ist nicht weniger brutal und gerissen als der von Abyssinia.
Aber das Buch ist nicht nur auf die beiden obigen Handlungsstränge begrenzt. Ein Portal, durch das tausende von unterdrückten Menschen aus der Mevolent Dimension in unsere flüchten, sorgt für große Spannungen zwischen den Ankommenden und den Magiern in Roarhaven, die alles andere als davon begeistert sind. Ist das vielleicht als ein kleiner Seitenhieb des Autors auf die Flüchtlingsthematik unserer heutigen Zeit gedacht? Denn eigentlich besteht kein Grund, warum er die Geschehnisse um die "Mevolent Dimension" hier aufgreift und Roarhaven mit dem Problem der Unterbringung von tausende von Flüchtlingen konfrontiert. Es wirkt sogar ein kleines bisschen deplaziert. Auch in der Darquise Gesellschaft knistert es zunehmends zwischen Sebastian und Tantalus. Genauso wie übrigens zwischen dem Präsidenten der USA und seinem Berater (nicht dem echten, sondern dem hier im Buch).
Den Höhepunkt der Geschichte präsentiert uns Mister Landy jedoch auf den letzten Seiten des Buches. Walküre muss sich einer erschreckende Erkenntnis über ihre Schwester Alsion stellen. Einer Erkenntnis, an der sie fast zerbricht und die wohl zum Thema des nächsten Bandes werden wird es neben der Abyssinia Thematik versteht sich.
Fazit
Man kann es drehen und wenden wie man will. Mit Mitternacht hat Derek Landy wieder ein spannendes Abenteuer geschrieben, das sich auf herrliche Weise durch die witzigen Dialoge aller Beteiligen oftmals selbst auf die Schippe nimmt. Auch in das Privat- und Familienleben von Walküre bekommt man neue Einblicke. Das wirkt erfrischend und vermittelt einen Hauch von Normalität.Ich liebe diese Bücher einfach und freue mich schon auf den nächsten Band.