Falk-Ingo Klee Perry Rhodan Planetenroman 235
Perry Rhodan Planetenroman Nr. 235 - Im Bann des Kometen
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»Perry Rhodan Planetenroman Nr. 235 - Im Bann des Kometen« (Perry Rhodan Planetenroman 235) von Falk-Ingo Klee
Der terranische Forschungsreuzer Guide wird bei der Ausübung von Vermessungsarbeiten auf ein kleines, noch unerforschtes Sonnensystem aufmerksam. Als man unter aller gegebener Vorsicht in das System einfliegt, gerät man zwischen die Fronten eines Krieges, bei dem sich die Bewohner des zweiten und vierten Systems eine Schlacht im Weltraum liefern. Unglicklicherweise wird die Guiede dabei vernichtet, kann aber noch einen Hilferuf senden.
Dieser wird von der Marco Polo, Perry Rhodans Flaggschiff, aufgefangen. Man entschließt sich, dass Systen anzufliegen und nach dem Verbleib des Forschungskreuzers zu schauen. Auch die Marco Polo wird angegriffen, kann aber in den Schutz der Sonne entkommen. Von dort aus beobachtet man das Erscheinen eines Kometen der durch das System zieht und sich dabei recht merkwürdig verhält. Irgendetwas scheint mit ihm nicht zu stimmen und Perry, Gucky und Ras machen sich auf, den Komaten zu erforschen.
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Der Autor des vorliegenden Plantenromans ist Falk-Ingo Klee, der zwar rund 31 Hefte für die Atlan Serie verfasst hat, aber in der Tat nur zwei für Perry Rhodan. Bei beiden handelt es sich um die Taschenbuchausgabe für die Planetenromane. Wäre mal interessant zu erfahren, warum sich sein Engagement nur auf die Atlan Reihe bezog, er aber nie bei Perry Rhodan eingestiegen ist (einsteigen durfte?).
Im Bann des Kometen spielt im Jahr 3449, rund 10 Jahre nach den Geschehnissen im Schwarmzyklus und der Altmutantenkrise. Es ist eine Zeit des Friedens und des Aufbruchs, die Altlasten der galaxisweiten Verdummung klingen ab und die Terraner sind guter Hoffnung, dass alles besser werden wird. Perry Rhodan weiß hier noch nicht, dass sein Gehirn (und nur sein Gehirn) sich in Kürze auf die Reise in die Galaxis Naupaum begibt und danach das Konzil der Sieben sich das Sonnensystem untertan machen wird. Gönnen wir ihnen als die kleine Verschnaufpause.
Der vorliegende Roman ist durchaus recht unterhaltsam, aber leider nur leidlich spannend. Im Mittelpunkt stehen Perry Rhodan und die beiden Teleporter Gucky und Ras Tschubai, mit Abstrichen noch Reginald Bull. Das ganze Buch dreht sich um den Konflikt zwischen den beiden Völkern vom zweiten und vierten Planeten des Guide Systems, die einen schon seit endlosen Zeiten dauernden Krieg ausfechten. Eine nicht ganz unwichtige Rolle scheint ein mysteriöser Komet zu spielen, der im Kontakt zu beiden Völkern steht und der sich später als eine Art Raumschiff, getarnt als Komet, entpuppt.
Dieser Komet verfügt über Waffen, die selbst der Marco Polo gefährlich werden können. Auch der Beschuss von Transformkanonen kann seinen Schutzschirm nicht knacken. Wie wir später erfahren werden, wird der Komet von einer Positronik gesteuert, deren Aufgabe es ist, die Bewohner beider Planeten (die einer gemeinsamen Rasse angehören) so lange gegeneinader aufzuhetzen, bis es einen Sieger gibt, der dann als Söldnerarmee kämpfend durch den Rest der Galaxis ziehen soll um für de Erbauer der Positronik (die schon längst ausgestorben sind) fremde Sonnensystem zu erobern.
Das ganze klingt erstmal recht interessant und vielversprechend. Was Falk-Ingo Klee daraus macht, ist jedoch recht bieder und etwas einfallslos. Rhodan und Co erkunden zwar alles und jedes, finden jedoch weder Lösungen noch Anhaltspunkte um die ganze Sache in den Griff zu bekommen. Tatsächlich entschließen sie sich einfach sang- und klanglos das System zu verlassen und ihm den Rücken zu kehren. Erst durch das eigenartige Verhalten des Kometen, der plötzlich Richtung und Geschwindigkeit ändert, findet ein Umdenken statt.
Was dann passiert, ist an Einfallslosigkeit nur noch schwer zu überbieten. Klee baut hier ein gefährliches Szenario für die Marco Polo auf. Zwei Flotten, die durch die Anzahl der Raumschiffe dem terranischen Schiff gefährlich werden können, zwei kleine Gruppen von Priester-Raumschiffen (die bei jeder sich bietenden Gelegenheit als unbesiegbar (!!) bezeichnet werden - und es wohl auch sind), ein Komet, welcher der Marco Polo waffentechnisch überlegen ist und dazu noch eine geheimnisvolle Positronik mit einem barbarischen Auftrag. Und was passiert?
Perry, Gucky und Ras teleportieren in das innere des Kometen, legen mal eben kurz ein paar Sprengladungen aus und jagen so das ganze Ding in die Luft. Daraufhin stürzen sich die unbesiegbaren Priester-Raumschiffe in Kamikaze-Manier und ohne ersichtlichen und nachvollziehbaren Grund auf die beiden Planeten und zerstören diese, dazu noch sich selbst und die Flotten, die natürlich kurz vorher auf ihre Planten zurückgeflogen sind und mit diesem in die Luft fliegen. Was übrigbleibt von beiden Planeten sind jeweils eine handvoll Raumschiffe auf beiden Seiten, die anschließend nichts besseres zu tun haben, als ihren Kampf gegeneinander fortzuführen. Die Marco Polo verlässt das System und „aus die Maus“, servus, arrivederci und auf Nimmerwiedersehen. Das war`s, Deckel drauf, schön das wir mal drüber gesprochen haben. Da fragt man sich doch glatt, was das ganze jetzt sollte.
Eindrücke:
Was mir mal wieder aufgefallen ist, ist die ewige Siezerei zwischen den Unsterblichen. Das Perry, Bully und Gucky sich duzen ist natürlich klar, aber das sich Perry und Ras, selbst nach über 1500 Jahren gemeinsamen Kampfes und Miteinanders noch mit Sie anreden, ist ja wohl ein schlechter Witz. Das Buch wurde 1982 geschrieben und selbst da sollte schon kein Beigeschmack mehr vorhanden sein, wenn man zum allgemeinen Du übergeht.
Auch auffällig, das sämtliche Aktionen von Perry eingeleitet und bewertet werden. Alle anderen dienen nur als Ausführende oder Stichwortgeber. Eigeninitiative ist bei ihnen nicht zu sehen. Kommt irgendjemandem ein Gedanke, ist es an Perry diesen zu kommentieren und zu bewerten („ja, da haben sie Recht“, „nein, wir dürfen nicht vergessen...“). Rhodan steht in diesem Buch eindeutig zu sehr im Vordergrund – wie leider bei vielen Planetenromanen oder auch bei den neueren Heyne Taschenbüchern.
Fazit
Die Geschichte fängt gut an, flaut dann etwas ab und verliert sich gegen Ende hin leider in Ideenlosigkeit. Der Schreibstil von Klee ist einfach und nüchtern. Ich frage mich gerade, was wohl ein Andreas Eschbach oder ein Andreas Brandhorst aus der eigentlich ganz guten Grundidee gemacht hätten. Ich vermute mal wesentlich mehr.