George R.R. Martin Das Lied von Eis und Feuer 6
Die Königin der Drachen
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»Die Königin der Drachen« (Das Lied von Eis und Feuer 6) von George R.R. Martin
„Feuer und Blut.“
Robb Stark zahlt einen hohen Preis für seinen Verrat an den Freys und zieht seine Mutter Catelyn – nein sein ganzes Königreich – gleich mit ins Verderben . Seinem Bruder Bran hingegen gelingt das Unvorstellbare. Als Krüppel beginnt er eine Macht zu entwickeln, die von vielen als Legende oder Ammenmärchen angesehen wird. Hinter der Mauer bekommt er unerwartet Hilfe von einem Wesen, welches eher Feind als Freund ähnelt. Die tapfere Arya stolpert von einer Grausamkeit in die andere, bis sie schließlich die Hölle auf Erden erreicht. Als es keinen Ausweg mehr gibt, fallen ihr zwei Worte ein. Worte, die ihr einst ein starker Freund zu flüsterte. Sansa glaubt von den Lennisters befreit zu sein, bis ihr größter Albtraum in Erfüllung geht. Doch Plötzlich erscheint ein mysteriöser Retter. Kann dieser Säufer sie wirklich retten oder ist Sansas Blick vor Hoffnung verschleiert? Jon hingegen muss nur die Hand ausstrecken und zugreifen, um alles zu besitzen was er sich je gewünscht hat. In letzter Sekunde zieht er seine Faust zurück und nimmt einen möglicherweise mächtigeren Titel in Anspruch.
Das Haus der Lennisters droht zu zerbrechen, als es auf Jeffreys Hochzeit zu einem fulminanten Höhepunkt kommt, welcher dazu führt, dass Tyrion in einer Zelle landet. Jaime hat mit dem Hause Lennister nicht das geringste Mitgefühl und fühlt sich übergangen. Immerhin ist er gerade zurück gekehrt und wirklich niemand schert sich einen Dreck um ihn. Angetrieben von seiner Wut befreit er Tyrion und verhilft somit diesem zu einer weiteren Straftat.
Währenddessen versucht Davos weiterhin gegen die rote Priesterin vorzugehen und riskiert dabei sein Leben. Die Prophezeiung um Daenerys scheint sich zu erfüllen, als sie zwei ihr nahestehende Personen als Verräter entlarvt und einen von ihnen schweren Herzens von ihrer Seite verbannt.
Meine Meinung:
Intrigen, Intrigen und – habe ich es schon erwähnt – noch mehr Intrigen füllen dieses Buch so sehr, dass sich hinter jeder Seite eine spannende Wendung verbirgt. So schnell und spannend war bisher keines der Bücher von „Das Lied von Eis und Feuer.“ Es gibt so viele Höhepunkte, dass ich garnicht weiß welcher mir am besten gefallen hat. Zumindest weiß ich gewiss, dass mir einige Kummer und Traurigkeit beschert haben. Nicht nur eine geliebte Person verlässt uns. Das Einzige was die vielen Höhepunkte stören kann, sind Wendungen, die einfach schlecht übersetzt wurden und Fehl am Platz im Deutschen erscheinen. Ein paar bessere Karten mit markierten Routen wären auch nicht verkehrt gewesen.
Die Charaktere erreichen mit dem sechsten Band solch eine Tiefe, dass man aufpassen muss nicht in ihr zu versinken. Endlich kriecht Tyrion aus seinem Loch und zeigt seinen tollen Charakter. In den vorherigen Büchern hielt er sich ja ein bisschen im Hintergrund, hier – vorallem zum Ende hin – erstrahlt er richtig. Arya ist ein so beeindruckender Charakter von der ich hoffe, dass wir sie nie verlieren. Aber auch Jaime hat sich komplett verändert und erscheint mir sympathischer denn je. Diese charakterlichen Wendungen gehören auch zu einer der Stärken von Martin. Er schafft es ehemalige Bösewichte in Sympathieträger zu verwandeln. Böse und Gut gibt es bei „Das Lied von Eis und Feuer“ eigentlich garnicht.
Bedenkt man Martins Stil wird einem richtig eng um Herz, wenn man daran denkt wie wenig Charakte übrig geblieben sind. Doch genau das ist es was diese Geschichte so packend macht. Keine unverwundbaren Helden, die Realität lässt grüßen und zwar die Grausamste. Diese Grausamkeit ist, obwohl man es von Martin gewohnt ist, nicht vorhersehbar und erschütternd sodass man erst einmal schlucken muss. Der Schreibstil von Martin bleibt in auch in diesem Band erhalten. Mit Grausamkeiten und Sexualität wird nicht gegeizt, sie werden aber auch nicht glorifiziert. Sie helfen eher die Atmosphäre darzustellen und runden diese glaubwürdige Welt ab.
Fazit:
Wer Charaktere haben möchte, die Leben und wer nichts gegen viele von ihnen hat, der ist hier sehr gut bedient. Für mich ist der sechste Band , der bisher Beste. „Das Lied von Eis und Feuer“ ist weiterhin nichts für Kinder und empfindliche Personen.