•  
    Leseliste
  •  
    Vogemerkt
  •  
    Rezension
  •  
    Gelesen
  •  
    Neu

Henry Neff

Die Schule der Magier 3
Die Rückkehr des Bösen

  • Autor:Henry Neff
  • Titel: Die Rückkehr des Bösen
  • Serie:Die Schule der Magier 3
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Hardcover
  • Verlag:cbj
  • Datum:21 März 2011
  • Preis:EUR 19,99 EUR

 
»Die Rückkehr des Bösen« (Die Schule der Magier 3) von Henry Neff


Besprochen von:
 
Carsten Kuhr
Deine Wertung:
(2.5)

 
 
Max McDaniels hat den Kampf gegen die Dämonen verloren. Natürlich ist er in der vernichtenden Niederlage, die die Menschen eingefahren haben nicht allein, allerdings war es letztlich der Enkel eines Gottes und einer Sterblichen, der dem Dämon Astaroth das Buch des Thoth preisgab und damit die Herrschaft der Dämonen über die Erde einläutete.Auf den ersten Blick scheint die Machtübernahme so schlecht gar nicht zu sein. Zwar hat Astaroth die Macht über die Länder an seine ihm unterstellten Dämonen abgegeben, die sich als lokale Könige eingerichtet haben, doch im Gegenzug wurde die Umweltverschmutzung beseitigt, ausgestorbene Tiere tauchten wieder auf, die Industrialisierung mit all ihren negativen Auswirkungen fand nie statt. Während rund um Rowan, das als einziger Landstrich unabhängig blieb die alten Handwerksberufe muntere Renaissance feiern, sieht es außerhalb der schützenden Grenzen anders aus. Die Menschen sind als rechtlose Sklaven der Willkür ihrer dämonischen Herrscher hilflos ausgeliefert. Doch auch im Bereich Rowans ist nicht alles Gold, was glänzt. Max´ Vater wird von einem Dämon gejagt und ermordet, auf dem Gelände der Akademie verschandelt eine mächtige Botschaft der Dämonen das Panorama und so manche der Parteigänger Rowans hat sich auf das Gebot von Reichtum und Einfluss gegen ihre Seele eingelassen.

Scheinbar gibt es nur zwei, die sich gegen die Herrschaft der Dämonen auflehnen. Während der Magier David sich auf eine Taktik der Nadelstiche einlässt und die Händler, die mit den Dämonen Geschäfts machen angreift, segelt Max auf der Suche nach dem Mörder seines Vaters gen Osten. Im ehemaligen Italien geht er an Land und muss eine unversöhnliche Haltung zunächst einmal überdenken. Offensichtlich gibt es auch unter Dämonen solche, die ihr Dasein in Einklang mit der Umwelt und den Menschen leben möchten. Daneben aber gibt es auch die Dämonen, denen er unversöhnlich den Kampf angesagt hat. Um dem Mörder seines Vaters nahezukommen geht er auf das Angebot des örtlichen Fürsten Prusias ein, für diesen als Gladiator in die Arena zu kämpfen. Mit jedem Sieg hilft er Menschenleben zu retten, und kommt seinem Ziel der Rache näher. Als er seinen gefährlichsten Kontrahenten, einen Klon von ihm selbst besiegt, scheint der Gipfel des Olymp in Greifweite zu sein – nicht nur der Mörder seines Vaters, sondern auch Astaroth laden zur Feier …


In der Nachfolge von Harry Potter starteten diverse Serien, die mit einem ähnlichen Grundmuster die Fans des Hogwart-Zöglings auf ihre Seite ziehen wollten. Dass dieses Unternehmen in aller Regel nicht eben erfolgreich ablief ist bekannt.

Auch der erste Teil der Schule der Magier bot wenig wirklich Neues. Neff orientierte sich am bekannten Erfolgsmuster, dem seine Leser zwar problemlos, aber auch ohne wirkliche Faszination folgten.

Schon im zweiten Teil aber versuchte Neff erfolgreich sich vom großen Vorbild zu lösen, und eigene Wege zu beschreiten.
Mittlerweile hat er seine Mischung aus Potter und Percy Jackson ganz auf eigene Füße gestellt. Mit der Preisgabe der Welt an die Dämonen hat er eine interessante Ausgangslage geschaffen. Im Hintergrund schwingt dabei immer die Frage mit, ob die Fremdherrschaft, ja die Versklavung nicht angesichts der Vorteile – keine Kriege mehr, keine Umweltverschmutzung – nicht zu begrüßen ist. Dies ist natürlich, insbesondere für einen Fantasy-Roman, der sich an ein jugendliches Publikum richtet, schwerer Tobak, zumal dem Leser nicht einfach eine pro-forma Lösung vorgekaut wird, sondern er sich intensiv und selbst mit und durch die Bewertung der Geschehnisse und Verhältnisse auf die Max in Italien trifft eine eigene Auffassung bilden muss.
Mit den Gladiatorenkämpfen greift Neff dann geschickt auf römische Vorbilder, die wir aus vielen Sandalenfilmen kennen zurück. Die Kämpfe werden den Publikum angepasst nicht zu detailreich geschildert, so dass der Titel nach wie vor bei den Jugendbüchern richtig eingeordnet ist. Nach einem Mittelteil, der deutlich zu lang ausgefallen ist zieht der Plot im Sand der Arena wieder merklich an, nimmt die Spannungskurve zu.

Auch wenn ich mir die eine oder andere behutsame Kürzung gerade im Mittelteil des umfangreiches Textes gewünscht hätte, liest sich selbiger doch rund und flüssig durch, bietet dem Leser sowohl nachdenkliche Ansätze als auch jede Menge Dramatik und hält die Spannung, wie die Auseinandersetzung wohl weiter gehen wird hoch.
 


Mehr Rezensionen von Carsten Kuhr