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Isaac Asimov

Die Rückkehr zur Erde

  • Autor:Isaac Asimov
  • Titel: Die Rückkehr zur Erde
  • Serie:
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne Verlag
  • Datum:09 März 2015
  • Preis:9,99 EUR

 
»Die Rückkehr zur Erde« von Isaac Asimov


Besprochen von:
 
Flavius
Deine Wertung:
(4)

 
 
Nachdem sich Golan Trevize gegen den Seldon Plan und für Galaxia ausgesprochen hat, kommt er nun selbst ins Grübeln und fragt sich, warum genau er diese Entscheidung eigentlich getroffen hat. Sie schien ihm, wohl mehr im Unterbewussten richtig zu sein, aber er stellt fest, dass ihm das als Antwort nicht wirklich ausreicht. Also macht er sich auf die Suche nach einer handfesteren Begrün- dung – und die hofft er auf der Erde zu finden. Jenem Planeten, der offensichtlich gar nicht gefunden werden will, denn fast alle ihn betreffenden Unterlagen wurden entweder manipuliert oder gelöscht.

Durch Zufall gelangt er auf Comporellon an die Raumkoordinaten von drei Spacer Welten und beschließt, diese mit seinem Freund Janov Pelorat und dem Mädchen Wonne, einer Bewohnerin von Gaia, aufzusuchen. Dort hofft er weitere Spuren auf den Standort der Erde zu finden. Nachdem alle Besuche auf den Spacer Welten mehr oder weniger im Desaster endeten, nimmt Trevize, eher ungewollt, mit Fallom, einem Kind von Solaria, noch einen zusätzlichen Passagier mit an Bord.

Den einzigen wirklichen Erfolg den man verzeichnen kann, ist ein Hinweis auf die Koordinaten der restlichen Spacer Welten. Da diese wohl alle konzentrisch von der Erde aus besiedelt wurden, vermuten die drei, dass sich innerhalb dieser ergebenden räumlichen Sphäre irgendwo die Erde befinden muss. Und tatsächlich, nach langem suchen finden sie die Erde – radioaktiv verseucht und bar jeglichen Lebens. Als die vier enttäuscht und unverrichteter Dinge wieder abfliegen wollen, rückt plötzlich der Mond der Erde in den Mittelpunkt des Geschehens.

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Mit dem vorliegenden Buch Die Rückkehr zur Erde (OT: Foundation and Earth) legt Asimov den Abschlussband seiner weltbekannten Foundation Reihe vor. Für mich leider das schwächste, aber gleichzeitig auch das faszinierendste Buch der Serie. Klingt vielleicht ein wenig unlogisch, aber ich versuche es dennoch zu erklären.

Negativ an dem Buch sind mir, gerade am Anfang, die vielen endlos langen Diskussionen zwischen Golan Trevize und Wonne, bezüglich Gaias, aufgefallen. Ich mag eigentlich die Diskussionen welche die Asimov`schen Charaktere, egal in welchem Buch, miteinander ausfechten. In der Regel handelt es sich um durchaus intelligente und höchst lesenswerte Dialoge. Anders jedoch hier. Dieses ewige Geschwafel rund um Gaia und Wonne, nervt irgendwann nur noch – und das grandios. Man will Asimov förmlich zuschreien, dass man den Sachverhalt bereits aus dem vorausgegangenen Buch kapiert hat und er sich nicht im vorliegenden pausenlos wiederholen muss.

Erschwerend kommt hinzu, dass ich mich mit dem Galaxia Konstrukt nicht wirklich anfreunden kann – und es auch gar nicht erst möchte. Kurzum, ich halte die Entscheidung von Trevize für falsch, obwohl ich gleichzeitig eingestehen muss, dass es aus seiner Sicht, und aus der von Daneel Olivaw, durchaus einen Sinn ergibt. Dennoch, als ausgesprochener Individualist, kann ich Galaxia für mich nur ablehnen. Wie übrigens auch Trevize es für sich persönlich ablehnt, obwohl er sich dafür entschieden hat. Aber erst als ein -Muss- für die, die nach ihm kommen und nicht für sich selbst. Außerdem erscheint es mir als falsch, das ein Mensch für die ganze Menschheit entscheiden soll.

Ebenfalls eigenartig erscheint auch die doch eigentlich überflüssige Suche Trevizes nach der Erde. Offensichtlich wollte Daneel ihn dort sehen, um ihm die Geschichte hinter Gaia zu erzählen und ihm so die Rechtfertigung für seine Entscheidung pro Gaia zu liefern. Aber, wenn man doch jemanden erwartet, warum gibt man ihm dann keine Wegbeschreibung mit, sondern, im Gegenteil, löscht sogar noch alle Hinweise auf den Zielort?

Warum hat Daneel Trevize nicht einfach offiziell eingeladen? Oder wollte er, dass Trevize erst sieht was aus den Spacer Welten Aurora, Solaria und Melpomenia geworden ist und so die Vorteile Gaias erkennt? Fallom hätte Daneel, bei seinen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, auch sicherlich einfacher auf den Mond schaffen können, ohne auf die Hilfe Trevizes zurückgreifen zu müssen. Die Besuche auf den Spacer Welten waren zwar recht interessant, aber leider, trotz der gefährlichen Situationen, nicht sonderlich spannend.

Positiv, und jetzt komme ich zu der faszinierenden Seite des Buches, sind die vielen Enden die Asimov hier verknüpft. Egal ob es sich um die früheren Roboter Romane, die Geschichten um Elijah Baley, den Seldon Plan, die beiden Foundations, Gaia, die Spacer Welten und was weiß ich noch alles, handelt, Asimov bringt hier alles zu einem logischen und nachvollziehbaren Ende. Wie alles aufeinander aufbaut, sich fortentwickelt hat und immer noch im Fluß ist, dass ist wirklich fantastisch. Dieser Band ist daher, selbst für mich, irgendwie die Krönung der ganzen Reihe. Schade nur, dass mich gleichzeitig auch so vieles daran gestört hat.

Leider werden wir wohl nie erfahren, was Asimov mit dem letzten Satz im Buch bezweck hat. Fast scheint es, als wäre es ein Hintertürchen das er sich auf alle Fälle offen lassen wollte um so noch einmal in die Foundation Reihe eingreifen zu können. Vielleicht war er selbst mit seinem Galaxia Konstrukt nicht so wirklich zufrieden. Es hätte zu ihm gepasst, wenn in einem möglichen Folgeband mit der Spacer Welt Solaria wieder ein starker Gegner in den Vordergrund gerückt wäre um den nun neuen Galaxia-Plan zu sabotieren. Mit Fallom/Daneel hätte gleichzeitig ein mächtiger Wiederpart zur Verfügung gestanden.

Der Schreibstil Asimovs ist wie gewohnt leicht und verständlich, Action sucht man vergeblich. Bemerkenswert sind die vielen sexuellen Anspielungen und amourösen Abenteuer der Charaktere. Diese erfahren zwar keine Weiterentwicklung gegenüber dem Vorgängerband, allerdings ist das auch nicht weiter vonnöten.

Es ist schon ein Stich ins Herz eines jeden Seldon-Plan-Liebhabers wenn er mit ansehen muss, wie Asimov hier seine ursprüngliche Idee begräbt und in eine völlig andere Richtung geht. Aber vielleicht ist das auch in Ordnung so, denn in der Zeit in dem die Jungs Vokuhila Frisuren trugen und die Mädchen Dauerwelle, Tschernobyl die Welt verseuchte, solche Serien wie Ein Colt für alle Fälle und Agentin mit Herz liefen, war es vielleicht einfach an der Zeit die Reihe in eine neue und harmonischere Richtung zu lenken. Und was gibt es harmonischeres als Galaxia?

Man muss nicht alle Foundation Bücher gelesen haben um dieses Buch zu verstehen, allerdings wird einem viel von seiner Faszination verloren gehen, sollte man sie nicht kennen. Was man allerdings gelesen haben sollte ist zumindest den Vorgängerband, denn Die Rückkehr zur Erde beginnt dort, wo Auf der Suche nach der Erde endete und baut so direkt auf diesem auf. Mit leichten Abstrichen hat mir auch dieses Buch gut gefallen.







 


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