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Jon Wallace

Barrikaden

  • Autor:Jon Wallace
  • Titel: Barrikaden
  • Serie:
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne Verlag
  • Datum:11 Mai 2015
  • Preis:9,99 EUR

 
»Barrikaden« von Jon Wallace


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3)

 
 
Der Taxifahrer Kenstibec soll seine Passagierin Starvie durch die Barrikaden nach London bringen. Eine so alltägliche und banale Sache, wie sie üblicher nicht sein könnte. Doch nichts ist daran gewöhnlich. Kenstibec und Starvie sind Roboter und ihre Feinde die Menschen, die sie geschworen haben, zu eliminieren. Doch wer hier das Monster und wer das Opfer ist, stellt sich immer mehr in Frage. Eine Fahrt nicht nur ins Ungewisse, sondern auch in die Abgründe der Seele nehmen ihren Lauf.

Das Cover zeigt vor dem Hintergrund der untergehende Sonne eine zerstörte Stadt. Eine verwüstete Straße führt darauf zu. Das Bild spricht von Zerstörung, Hoffnungslosigkeit und dem Ende. Durch Fehlen jeglichen Lebens - egal ob Tier, Pflanze oder Mensch - erzeugt es eine drückende Stimmung, die mir unter die Haut ging. Zusammen mit dem Klapptext war es ausschlaggebend, dass ich zu diesem Buch gegriffen habe.

Jon Wallace schreibt interessant und Wort gewandt. Er schildert die Welt nach einem barbarischen Krieg anschaulich, so dass ich mich ohne Probleme in diese düstere Endzeitszenerie hineinversetzen konnte.
Die Erde, so wir wie sie kennen, existiert nicht mehr. Eigentlich zur Erleichterung des Lebens, erschufen Wissenschaftler menschenähnliche Roboter, die im Laufe der Zeit eben nicht mehr unser Leben erleichtern, sondern es uns abnehmen. Die Roboter, oder Fiziellen, wie sie genannt werden erschaffen sich selber neu und stellen fest, dass die Erde nur überleben kann, wenn die Menschen von ihrem Antlitz verschwinden. Und so beginnen sie mit dem Vernichtungsfeldzug.
Jetzt sind nur noch wenige Menschen übrig, die sich verschanzt und verbarrikadiert haben. Doch durch den permanenten Kampf ums Überleben, hat sich auch ihre Seele verändert. Durch die ständige Angst und den Kampf, haben die meisten alles Menschliche verloren und das Recht des Stärkeren herrscht. Gnade und Nächstenliebe sind Fremdwörter, genauso wie Hoffnung. Die Menschen ähneln eher abgestumpften Maschinen, die nur noch vor sich hin existieren.
Die Maschinen hingegen bauen eine Gesellschaft auf, die unserer menschlichen gar nicht mal so unähnlich ist in ihrer Struktur. Auch in ihrem Leben mit der Arbeitsmoral und den Essgewohnheiten. Die Maschine leben.

Den Ansatz fand ich spannend zu lesen. Aber nach und nach ließ mein Interesse merklich nach. Die Geschichte entpuppt sich wie alle anderen Bücher auch und birgt wenig Überraschendes. Die Roboter werden menschlich und die Menschen maschinell. Die Idee ist toll, keine Frage, aber mit einem einfachen Rollentausch ist es eben nicht getan. Und mehr ist es nicht.
Zwei Fizielle die sich auf die Reise von A nach B machen und durch feindliches Gebiet reisen müssen. Ungeahnte Freunde, brutale Feinde und Mordanschläge wechseln sich ab. Die Reise ist spannend, aber die Idee geht Jon Wallace leider immer mehr verloren, so dass ich mich am Ende des Buches wirklich fragte, wie die Anfang war.

Mit den Protagonisten bin ich diesmal leider nur unzureichend zurecht gekommen. Nicht, weil Wallace sie nicht interessant geschildert hätte, sondern weil ich mich einfach schwer tat, mich mit ihnen zu identifizieren. Der menschliche Roboter Kenstibec oder der maschinenhafte Reale Fatty standen zur Auswahl, die ich beide spannend zu beobachten fand, mehr aber auch nicht. Sie waren mir dann doch zu fern.

Mein Fazit
Ein toller Ansatz, der leider im Laufe des Buches verloren ging. Trotzdem spannend und lesenswert.
 


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