Markus Heitz Die Meisterin 2
Spiegel & Schatten
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»Spiegel & Schatten« (Die Meisterin 2) von Markus Heitz
Als die Heilerin Geneve Cornelius von der Wicca Marian Grey zu einem Treffen gebeten wird, kann sie kaum glauben, was sie erfährt: Marians Wicca-Schwester Willow Tree war nach Leipzig gereist, um sich mit Geneve zu treffen. Doch davon wusste diese nichts. Jetzt ist Willow tot. Während des Gesprächs, werden Geneve und Marian kurz getrennt. Leider! Denn so kann Geneve die Ermordung der Wicca nicht mehr aufhalten. Doch was steckt dahinter?
Geneve ruft ihren neuen Freund Alessandro Bugatti zu Hilfe. Gemeinsam nehmen sie die Ermittlungen auf und stoßen auf eine Welt hinter der unseren. Eigentlich nichts Neues für die beiden, aber was sie jetzt erleben, sprengt jeden Rahmen. Denn die Spiegelbilder erheben sich und hinterlassen eine Schneise aus Blut und Angst.
Das Cover des zweiten Bandes ähnelt dem des ersten. Wieder zeigen die Gesichter von Geneve Cornelius und Alessandro Bugatti in unterschiedliche Richtungen; sichernd, abwartend, lauernd und sich gegenseitig den Rücken frei haltend. In der Mitte - um die beiden zu trennen und gleichzeitig zu einen - ein Äskulapstab. Dieser ist diesmal jedoch von Spiegelsplittern umgeben. Zudem sind die abgebildeten Städte teilweise anders. Geneve wacht immer noch über Leipzig, Alessandro diesmal jedoch über Rom. Ich mag solche sich ähnelnden Coverbilder in einer Serie sehr, da sie die Zusammengehörigkeit zeigen und den Serienverbund.
Schweren Herzens muss ich gestehen, dass dies mein erster Roman von Markus Heitz ist, zu dem ich keine Bindung aufbauen konnte. Genau benennen kann ich die Gründe hierfür nicht, denn rein objektiv betrachtet, ist alles wie immer: Markus Heitz schreibt flüssig, spannend und Energie geladen. Er webt eine magische Welt, die sich mit der unsrigen vermischt und gleichzeitig so anders ist, dass sie zum Glück nur in meiner Phantasie existiert. Auch wenn ich seit der Lektüre - gerade im Dunkeln - mit einem mulmigen Gefühl an einem Spiegel vorbei gehe. Ein Schatten? Eine Bewegung? Einbildung! Rückblickend vermute ich, dass mir die Geschichte zu verworren war. Zu viele Seiten nehmen Einfluss auf die Erzählung, auch wenn dieser Einfluss auch schon mal im Sande zu verlaufen scheint. Ich bekam keinen roten Faden in die Handlung und fühlte mich beim Lesen unbehaglich und abgehangen.
Da die Geschichte viele wahre Aspekte beinhaltet, fällt es mir oft schwer, die Handlung dem Autor nicht zu glauben, bzw. eine klare Trennlinie zu ziehen. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die Heilerin Geneve Cornelius, die letzte Überlebende aus der Scharfrichter-Dynastie Cornelius. Über die Jahrhunderte hinweg war es Geneve, ihrem Bruder und ihrer Mutter möglich, Dank eines Elixiers dem Tod zu entkommen. Doch jetzt ist nur noch Geneve übrig und sie kämpft nicht nur mit den Folgen des Tranks, sondern auch mit Verrat und Missgunst. Eigentlich möchte sie nur heilen und den Menschen und Wesen gleichermaßen zur Seite stehen, doch Grausamkeit kennt weder Zeit noch Ort. Die Protagonisten Geneve und Alessandro stolpern einem Verbrechen nach dem anderen hinter her, da die Gegenseite stets einen Schritt voraus zu sein scheint. Sie können meist nur noch reagieren, statt aktiv zu werden. So bleibt Geneve Zeit, über sich, ihre Situation und ihr Leben nachzudenken und Schlüsse zu ziehen. Irgendwo muss ein Verräter sein.
Geneve Cornelius ist mir mit ihrer ruhigen, besonnen und helfenden Art ans Herz gewachsen. Sie lebt schon so viele Jahrhunderte und trotzdem ist Leben für sie heilig, wunderbar und kostbar. Jeder Tag ist lebenswert. Ihr sonniges Gemüt kann weder durch Trauer, noch durch Schmerz getrübt werden. Verrat hat eine ganz andere Wirkung.
Alessandro Bugatti, Spross der verfeindeten Sippe, ist lebenslustig, draufgängerisch und zu gleich als Polizist besonnen und überlegt. Manch unüberlegte Handlung scheint nicht ganz zu ihm zu passen, so dass ich geneigt bin zu glauben, dass er etwas verbirgt.
Zusammen sind sie ein tolles Ermittlerduo, das mit Kraft, Einfühlungsvermögen und Hartnäckigkeit für Gerechtigkeit sorgen.
Ich kann es jedem nur ans Herz legen, die ein oder andere Begebenheit im Internet nach zu lesen und sich überraschen zu lassen, was alles wirklich wahr ist und was Fiktion. Ich war sehr überrascht!
Sehr schätze ich an Markus Heitz Büchern die Verflechtungen zu seinen anderen Werken. Man muss sie nicht gelesen haben, um dieses Buch zu verstehen, aber es ist lustig, wenn man einen Charakter erkennt und ihn in einer ganz anderen Atmosphäre erleben kann. Nicht vielen Autoren gelingt es so meisterlich, Werke zu verbinden; eigentlich kenne ich keinen zweiten.
Mein Fazit
Viele Fragen, die in Band eins aufgeworfen wurden, klären sich hier. Allerdings bei weitem nicht alle und längst nicht zu meiner Zufriedenheit, so dass ich, trotz Zwiespalt mit diesem Teil, auf den nächsten voller Spannung und mit viel Vorfreude blicke!