Nicholas Sansbury Smith
The Extinction Cycle - Buch 6: Metamorphose: Thriller
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»The Extinction Cycle - Buch 6: Metamorphose: Thriller« von Nicholas Sansbury Smith
Klappentext:
In den Geheimlabors des amerikanischen Militärs gerät eine Biowaffe außer Kontrolle. Innerhalb von Tagen rast die Pest um den Globus und rottet den größten Teil der Menschheit aus.
Mehr als 70 Jahre nach dem Einmarsch der Alliierten im Kampf gegen die Nazis dringt das Delta Force Team Ghost in die Normandie vor. An ihrer Seite kämpfen die verbündeten europäischen Streitkräfte. Ihr Auftrag: Die Ausrottung aller Entarteten und deren Nachkommen. Doch als die Truppen nach Osten stürmen, verbreitet sich das Gerücht, dass sich eine ganz neue Art von Monstern entwickelt hat.
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Donnerwetter, eines muss ich dem Autor Nicholas Smith lassen: Er konnte mich mit seinem sechsten Band aus der Extinction Cycle Reihe echt positiv überraschen. Und das, obwohl er eigentlich genau das Gleiche schreibt wie in den fünf Bänden zuvor. Team Ghost muss sich mit neuer Besetzung erneut gegen die Abartigen bewähren, Beckham und Horn sind wieder mal mitten drin im Geschehen, obwohl sie eigentlich ihren wohlverdienten Ruhestand genießen sollten und der klägliche Rest der US Streitkräfte bekommt wieder einmal standesgemäß von den Abartigen den Allerwertesten aufgerissen. Wer jetzt aber sagt: Kennen wir doch schon, laaaangweilig , sollte nicht zu vorschnell urteilen, denn Langeweile geht definitiv anders.
Möglicherweise liegt es daran, dass die Geschichte diesmal auch in Europa spielt anstatt nur in den USA, oder an den neuen Monstern, die sich auf unserem Kontinent entwickelt haben oder einfach nur an dem Umstand, dass Smith hier einen wirklich fiesen menschlichen Drecksack zum Gegenpart unserer altbekannten Helden kreiert hat. Sind die neuen und die alten Abartigen schon gefährlich genug, spielt der neue Antagonist Lieutenant Andrew Wood definitiv in einer anderen Liga. Denn er besitzt eine Armee, Atomwaffen, einen Flugzeugträger und ein Tarnkappenschiff. Seiner Drohung, die von der Ringgold Regierung eingerichteten Schutzzonen für die nicht infizierten Menschen zu zerstören, sollte Ringgold nicht als Präsidenten zurücktreten und den Platz für ihn freimachen, lässt er auch Taten folgen.
Allerdings!, hier fängt die Geschichte dann doch für mich an etwas unglaubwürdig zu werden, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich Woods Soldaten für so etwas wirklich einspannen lassen würden – dem Mord an unschuldigen (amerikanischen) Zivilisten, an Frauen und Kindern. Das würde nichts anderes bedeuten, als das Wood es tatsächlich geschafft hat eine Armee von Arschlöchern um sich zu versammeln. Zehn, zwanzig von denen wäre ja OK, aber hunderte oder gar tausende? Zudem besteht ja auch die Möglichkeit, dass sich unter den Zivilisten in der Schutzzone eventuell auch eigene überlebende Familienangehörige befinden könnten. Und, das wichtigste, welche Motivation sollten die Soldaten haben um so etwas zu machen? Über wen will man später herrschen, wenn man zuvor alle hingemordet hat? Auch der unbändige Hass von Woods Soldaten auf ihre Gegenspieler, die vor der Katastrophe noch ihre Kameraden waren und mit denen sie vielleicht Seite an Seite gekämpft haben, ist für rmich nur schwer nachvollziehbar. Aber gut, nehmen wir es wie es ist.
Der Kampf gegen die Abartigen in Europa ist noch einmal ein ganz anderes Kaliber als der in den USA. Die europäischen Abartigen sind durch radioaktive Strahlung mutiert und haben nun unter anderem den Körper von überdimensionalen Käfern und Würmern, bzw. haben Flügel bekommen und können nun fliegen. Der Kampf gegen diese Monster ist noch härter und erbarmungsloser geworden. Und das Schlimmste ist, dass es kein Gegenmittel gibt, auch Kryptonit erweist sich offenbar als wirkungslos. Bin ja echt mal gespannt, wie sich Nicholas Smith aus dieser Situation herauswindet. Solange es logisch und einleuchtend ist, werde ich zufrieden sein (denke ich mal).
Wie schon in den Büchern zuvor, wechselt Smith permanent die Erzählperspektive, was ich gut und wichtig finde. Gerade der Wechsel der Schauplätze, mal sind wir in Frankreich, dann wieder auf Plum Island und können zwischendurch den Handlungssträngen um Präsidentin Ringgold und Captain Davis folgen, sorgt für Kurzweiligkeit und Abwechslung. Ach ja, und dann ist da noch der einsame italienische Soldat mit seiner Maus, der sich in den Ruinen von Rom mit den Monstern rumschlagen muss. Ein echt netter Einfall. Ansonsten ist wie immer Action, Action, Action angesagt.
Als etwas irritierend empfinde ich immer noch das Seelenleben unserer Helden. Ich kenne keine Romanfiguren, die dermaßen selbstzweiflerisch und von Schuldgefühlen geplagt durch die Handlung stolpern. Es ist schon fast ein Wunder, dass sie mit solcherlei Gefühlen beladen überhaupt noch kämpfen und leben können und sich nicht selbst umbringen. Kein Kapitel, wo nicht irgendjemand sich die Schuld am Tod von irgendjemand anderem gibt, weil er ihn nicht retten konnte. Alle sollten eigentlich ein Schild mit der Aufschrift „Entschuldigt das ich noch lebe “ tragen. Ihre Feinde, also Woods Leute, haben diese Selbstzweifel offenbar nicht. Mit der Zeit ist das echt zu einem Punkt geworden, der am allermeisten nervt.
So, ich habe fertig. Mein Fazit lautet wie folgt:
Obwohl Smith das Gleiche liefert wie in den Bänden zuvor, konnte mich The Extinction Cycle – Metamorphose endlich wieder begeistern. Er haucht der Serie wieder etwas neues Leben ein, präsentiert ein paar neue Charaktere und einen absolut fiesen neuen Bösewicht. Das Smith einen meiner Lieblingscharaktere, der seit Band 1 dabei ist, hat sterben lassen, nehme ich ihm aber doch etwas übel. Nichts desto trotz freue ich mich ungemein auf den siebten und letzten Band der Reihe. Und, ich erwarte definitiv ein Happy End. Mit etwas anderem als das, muss mir Nicholas Smith erst gar nicht kommen! Allerdings läßt mich der Titel des letzten Bandes Am Ende bleibt nur Finsternis an einem guten Ausgang der Geschichte doch stark zweifeln. Na ja, mal abwarten.