Nora Jackson Sevenheart 2
Zerstörende Lüge
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»Zerstörende Lüge« (Sevenheart 2) von Nora Jackson
Gebbie ist immer noch in der Vergangenheit gefangen. Weiterhin beherrscht sie der innere Zwiespalt. So gerne möchte sie glauben, dass die Zauberer ihr nichts böses wollen, doch wegen bestimmter Ereignisse sieht sie sich gezwungen ihren Gefühlen nicht zu trauen und zu fliehen. Auf der Flucht gerät sie mit einem Bären aneinander und wird von einem Unbekannten gerettet. Auf ein Mal findet sie sich am königlichen Hofe wieder und muss sich erneut in einer völlig fremden Welt zurecht finden, in der es ebenso vor Intrigen wimmelt? Wird sie wieder zurück in ihre Zeit finden und will sie dies überhaupt noch?
Nora Jacksons "Sevenheart - Zerstörende Lüge" ist der zweite Teil einer Triologie in der die junge Gabriela durch verschiedene Ereignisse in die Vergangenheit entführt worden ist und dort zur Hexe weiter ausgebildet wird. Wie auch im ersten Band wird dem Leser eine Welt geschildert, in der Hexerei und Zauberei existieren, verschiedene Intrigen gesponnen werden und zu Beginn nicht klar ersichtlich ist, wer nun zu den Guten oder Bösen gehört und welche Motive hinter den Figuren stecken. Die Ziele der jungen Gebbie sind klar definiert. Sie möchte zurück in ihre eigene Zeit und all die Unbilden der jetzigen Zeit hinter sich lassen. Doch kann sie auch nicht so einfach die Nöte der Leute in der Vergangenheit ignorieren. Auf der Flucht vor den Zauberern landet sie am Königshof und muss nun die Ausrede nutzen, dass sie die Nichte von Clodagh sei, die hier überall verehrt wird, um ihr Leben zu retten. Doch genau dies lenkt auch wieder neue ungewünschte Aufmerksamkeit auf sie und bringt viele Probleme mit sich. Sie muss sich in die Adelswelt hineinfinden und der Trohnfolger Willam (oft Will genannt) verliebt sich in sie. Es kommt sogar bis zur Verlobung der Beiden, bei der eine Frau natürlich keinerlei Mitspracherecht hat. Wird Gebbie zurück in ihre Zeit gelangen oder sollte sie gar zur Königin in der Vergangenheit gekrönt werden?
Die Charaktere an sich sind ebenso wie im ersten Band gut und klar gekennzeichnet und weisen ein breites Portofilo auf.
Ciaran ist weiterhin der mysteriöse Zauberer, bei dem man nicht sagen kann, ob seine Motive gut oder böse sind - jedoch wird gegen Ende des Buches ein Teil des Schleiers gelüftet und wir bekommen eine interessante Wendung im Geschichtsverlauf geboten.
Gebbie gerät weiterhin immer wieder zwischen verschiedene Fronten. Wo es im ersten Band zwischen die Zauberer und Fa war oder die Zauberer und Clodagh, so muss sie sich jetzt mit ihrem Gefühlsleben auseinandersetzen und entdecken, wen sie nun wirklich von Herzen liebt. Hat sie Gefühle für William und kann diesen wirklich Heiraten oder hat der geheimnisvolle und teilweise äußerst kalt auftretende Ciaran ihr Herz erobert?
William (oder auch Will)ist der Trohnerbe und soll nach dem Tode des Königs über Tandera herrschen. Er ist ein sehr ehrlicher und gradliniger Charakter, der am Hofe ohne Probleme zurecht kommt ohne selber Intrigen zu spinnen. Er liebt Gebbie von Herzen und wünscht sich eine gemeinsame Zukunft mit ihr. Gerade ihre Andersartigkeit zieht ihn an, doch ob diese ihm schlussendlich das Herz brechen wird, müsst ihr selber herausfinden.
Ein definitives Manko an diesem Buch ist nicht die Grundstory, sondern leider die vielen Rechtschreibfehler und falsch gebrauchten Begrifflichkeiten, die den Lesefluss eindeutig beeinflussen. Der Geschichtsinhalt ist für einen Fantasyroman, der im Alter von 14 Jahren begonnen wurde, allerdings gut gelungen und schafft es den Leser zu fesseln. Der Erzählfluss knüpft nahtlos an das Ende des ersten Bandes an und wird über den gesamten Buchverlauf spannend weitergeführt. Auch die Charaktere haben sich weiterentwickelt und dem Leser werden neue Seiten der Protagonisten gezeigt, die ein neue Blickweise ermöglicht. Alles in Allem kann ich daher auch dieses Buch als Abwechslung im Fantasygenre weiterempfehlen.