Patricia Briggs Mercy Thompson 2
Bann des Blutes
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»Bann des Blutes« (Mercy Thompson 2) von Patricia Briggs
Mercy Thompson ist Automechanikerin und repariert mit Vorliebe deutsche Autos in ihrer kleinen Werkstatt in den Tri-Cities. Außerdem liebt sie alte Filme und Fast Food. Soweit, so normal. Doch Mercy ist außerdem eine Walkerin – sie kann sich in einen Kojoten verwandeln. Als wäre das nicht genug, ist ihr Nachbar Adam der Alpha des lokalen Wolfsrudels, ihr Mitbewohner Samuel der Sohn des Maroks - des Alphas aller Werwölfe in Nordamerika - und einer ihrer besten Kunden in der Werkstatt ist der Jahrhunderte alte Vampir Stefan, dessen Siehde ebenfalls lokal ansässig ist.
Seit ihrem letzten unfreiwilligen Abenteuer mit den Werwölfen ist gerade der Alltag wieder ihn ihr Leben eingekehrt. Doch dann steht Stefan vor ihrer Tür und fordert den Gefallen ein, den sie ihm schuldet, und plötzlich ist es mit dem friedlichen Leben wieder vorbei.
Leseeindrücke:
Wie schon in Band eins versteht es Patricia Briggs, eine interessante und unterhaltsame Geschichte rund um die Figur von Mercy Thompson zu stricken. Die Geschichte rund um die Mordserie in den Tri-Cities, die in engem Zusammenhang mit dem Auftauchen eines neuen Vampirs steht, ist zum einen für sich allein spannend zu lesen.
Zudem führt Briggs die Beziehungen zwischen Mercedes und ihrem überaus attraktiven Nachbarn, Adam Hunt, und ihrem Ex-Freund und momentanen Mitbewohner Samuel weiter aus. Dabei entsteht zwar die für Bücher dieses Genres fast verpflichtende Dreiecksgeschichte, aber Briggs gelingt es, die für dieses Stilmittel zahlreichen Stolperfallen sorgsam zu umgehen, so dass die Geschichte der drei glaubhaft wird. Die romantischen Verwicklungen bleiben jedoch im Hintergrund und das ist gut so.
Die schon im ersten Band gut angelegte Landschaft der Tri-Cities entwickelt sich weiter und Briggs reichert ihre Erzählung mit weiteren Hintergründen zu Werwölfen, Vampiren, dem ebenfalls auftretenden Feenvolk (und hier sprechen wir nicht von glitzernden, ätherischen Wesen sondern von Gestalten die im Spektrum von kleinen fiesen Biestern bis hin zu großen, angsteinflößenden Monstern reichen – doch dazu mehr in Band drei) an. Zudem entdeckt Mercy, die unter Werwölfen aufgewachsen ist – Walker sind extrem selten und sie ist in den Tri-Cities definitiv die einzige – mehr über die Mythologie ihres eigenen Hintergrundes. Vieles wird jedoch nur angerissen und Mercy und der Leser bleiben mit unerklärtem Halbwissen zurück, was der Lust aufs Weiterlesen durchaus keinen Abbruch tut. Ganz im Gegenteil.
Fazit:
Die Mercy Thomspon Reihe ist keine hohe Literatur, doch den Anspruch hat sie auch gar nicht. Die Bücher sind sehr unterhaltsam, genau das richtige für einen entspannten Lesenachmittag oder -abend und aus meiner Sicht rundherum weiter zu empfehlen. Man gewinnt ein Interesse an den Charakteren und wird neugierig auf die weiteren Hintergründe der verschiedenen Rassen.
Einziges Manko: die deutsche Übersetzung lässt die Dialoge manchmal ein bisschen spröde erscheinen und die Tatsache, dass Stefan und die Werwölfe sich siezen bricht den Lesefluss gelegentlich ein wenig. Dafür stolpert man im englischen Original häufig über die leider nicht korrekt lektorierten deutschen Phrasen, und so bleibt es sich am Ende wohl gleich, welche Version man zur Hand nimmt. Gut zu lesen sind die Bücher auf jeden Fall.