Simon Toyne Sanctus 1
Sanctus
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»Sanctus« (Sanctus 1) von Simon Toyne
Als die Reporterin Liv im Fernsehen einen Mönch sieht, der sich von der höchsten Stelle einer Zitadelle in den Tod stürzt, traut sie ihren Augen kaum. Ihr seit Jahren vermisster Bruder Samuel ist dieser Mönch! Geschockt macht sie sich sofort auf den Weg, um die näheren Umstände seines Todes in Erfahrung zu bringen. Direkt am Flughafen wird Liv entführt und kann nur Dank Glück entkommen. Gemeinsam mit dem Polizisten Arkadian und einer geheimnisvollen Organisation versucht sie das Geheimnis zu lüften. Schnell wird klar, dass Samuels Tod eine Nachricht an Liv war. Eine Nachricht, die nicht nur ihr Denken und ihren Glauben in den Grundfesten erschüttert, sondern die gesamte Menschheit zu bedrohen scheint.
Das Cover zeigt ein knallgelbes Tau, auf Stein gemalt. Gerade durch die Einfachheit bestichtes es sofort und macht neugierig auf das Buch. Zusammen mit dem Klapptext ist ein Garant, dass ich es sofort in die Hand nehmen und kaufen würde.
Der Schreibstil von Simon Toyne ist flüssig und spannend. Durch die Unterteilung des Buches in viele Kapitel und die Sprünge von einer Handlung zur nächsten, erhöht er die Spannung und kann sie auch konstant von der ersten bis zur letzten Seite halten. Gerade der Wechsel in verschiedene Sichtweisen und Schauplätze lassen das Buch zu einer sehr lesenswerten Lektüre werden. Ein Gewirr aus losen Fäden, die viel Raum für Spekulationen lässt und den Leser aktiv zum Mitdenken verleiten.
Besonders interessant fand ich die Namenswahl des Autors. All seine Charaktere haben direkt oder im übertragenen Sinn mit dem christlichen Glauben zu tun. Die Geschichte an sich mag zwar stellenweise ihre Glaubwürdigkeit einbüßen, aber der Leser merkt schnell, dass Hintergrundrecherchen betrieben worden sind und der Autor sich mit dem Werk stark auseinandergesetzt hat.
Seine Protagonisten beschreibt der Autor authentisch und lebensnah. Ob das der etwas kauzige Kommissar Arkadian, der unerschütterliche Gabriel, der verzweifelte Samuel oder die bodenständige Liv ist, alle wirken wie aus dem Leben gegriffen. Durch diese Unterschiedlichkeiten bleibt das Buch interessant.
Auch die Örtlichkeit der Handlung fand ich gut gewählt. Eine kleine, sehr verwinkelte Stadt, die an sich schon ihre Geheimnisse birgt und dann die Festung, die überallem trohnt. Simon Toyne beschreibt sie nicht expliziert, sondern lässt sie mit seiner Geschichte wachsen.
Mein Fazit: Ein temporeiches Buch mit Suchtfaktor! Da sich der Autor beim Schluss eher wage hält und einige offene Enden bleiben, darf auf eine Fortsetzung gehofft werden, die ich lesen werde!