Thomas Thiemeyer Chroniken der Weltensucher 3
Der gläserne Fluch
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»Der gläserne Fluch« (Chroniken der Weltensucher 3) von Thomas Thiemeyer
1893 reist der Völkerkundler Bellheim nach in Französisch-Sudan auf der Suche nach dem gläsernen Fluch, einem sagenumwobenen Juwel, das für lange Zeit vom Volk der Dogon gehütet wurde. Nach seiner Rückkehr erkennt er seine Bekannten nicht mehr und scheint wie ausgetauscht. Seine besorgte Ehefrau bittet den Forscher Carl Friedrich von Humboldt als Studienkollegen ihres Mannes um Hilfe. Auf der Silvesterfeier der Bellheims geschehen merkwürdige Dinge. Bellheims Augen leuchten grün und er ist nicht länger Herr seines Körpers, dann löst er sich in Luft auf. Humboldt fliegt mit seinen Zöglingen Oskar, Charlotte und Eliza samt Kiwiweibchen Wilma auf seinem Luftschiff mit nach Afrika, um mithilfe von Bellheims Tagebuchnotizen das Rätsel zu lösen. Nach einer abenteuerlichen Reise finden sie den gläsernen Fluch, der das Ende der Welt herbeiführen soll. Doch ein skrupelloser Meteoritenjäger ist bereits auf dem Weg, es an sich zu reißen.
Meinung
„Der gläserne Fluch“ ist zwar der dritte von fünf Bänden der Abenteuer-Jugendbuchreihe, doch man auch ohne Kenntnis der ersten Teile der Handlung problemlos folgen, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist und die wichtigen Figuren kurz vorgestellt werden. Rein äußerlich punktet die Serie nicht nur mit der schönen Umschlaggestaltung, es gibt auch Lesebändchen und eine Karte in Sepiatönen auf dem Vorsatzpapier. Am Ende befindet sich die sogenannte „Encyclopedia Humboldica“ mit einigen Lexikon-Einträgen zum Nachschlagen.
Thiemeyer hat ein gutes Händchen für interessante Schauplätze und sein Stil ist der Zielgruppe angepasst. Daneben gelingt es ihm, nie Langeweile aufkommen zu lassen, denn neben den gefährlichen Abenteuern in unbekannten Regionen gibt es auch noch verschiedene Beziehungskonflikte wie Hindernisse einer gerade erst beginnenden Liebe und die Annäherung zwischen Vater und Sohn. Die Erzählperspektive wechselt zwischen der Humboldt-Gruppe, sondern dem Meteoritenjäger Sir Wilson und seinem Gefolge sowie Yatimè von den Dogon.
Auch wenn Erwachsene einiges vorhersagen können, hält die Geschichte genug Spannung und interessante Fakten bereit, um auch „größere Kinder“ zu fesseln. Manches hätte vielleicht mehr ausgeführt werden können. Ich hätte beispielsweise gerne mehr über Afrika und die Reise dorthin gelesen, manchmal schien die Reise einfach zu schnell oder reibungslos abzulaufen.
Die Welt ist eindeutig in Gut und Böse unterteilt, aber die überzeichneten Figuren verleihen dem Buch wiederum einen gewissen Reiz. Zwar muss man sich bei dieser Reihe nicht unbedingt an die Reihenfolge halten, doch die Figuren sind so sympathisch geschildert, dass man mehr über sie erfahren möchte.
Neben den vielen Elementen aus unserer Geographie und Geschichte gibt es doch einen starken Fantasy-Anteil, die erstaunlichen Eigenschaften des gläsernen Fluchs. Das Erfundene wird hier eng verknüpft mit Schauplätzen und Völkern unserer Welt, sodass man nebenbei noch das eine oder andere dazulernt.
Fazit
Thiemeyers Staempunk-Fantasy mit ihrer Mischung aus Fakt und Fiktion ist nicht nur für Teenager unterhaltsam. Mich hat das Buch regelrecht in meine Kindheit versetzt und die Abenteuerlust in mir entfacht.
Die Chroniken der Weltensucher
1. Die Stadt der Regenfresser
2. Der Palast des Poseidon
3. Der gläserner Fluch
4. Der Atem des Teufels
5. Das Gesetz des Chronos