Jennifer L. Armentrout Obsidian 1
Schattendunkel
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»Schattendunkel« (Obsidian 1) von Jennifer L. Armentrout
Als Katy Daemon kennen lernt, ist sie hin- und hergerissen. Zum einen verschlägt ihr sein unverschämt gutes Aussehen im wahrsten Sinne des Wortes den Atem (was ihr ziemlich peinlich ist) und zum anderen ist er unfreundlich und herablassend. Ganz anders als seine Schwester Dee, die sich ernsthaft um eine Freundschaft mit Katy bemüht. Allerdings umgibt beide ein Geheimnis. Arbeiten ihre Eltern wirklich so viel, dass die Geschwister immer alleine leben? Und wohin verschwinden sie immer wieder? Und warum reagieren manche Menschen in dem kleinen Ort so ängstlich auf die beiden? Katy lässt sich von diesen seltsamen Begebenheiten nicht beirren. Mit Dee versteht sie sich blendend und außerdem muss sie sich langsam auf den Schulbeginn in einer neuen Schule vorbereiten. Und Daemon geht ihr außerdem auch nicht aus dem Kopf. Was sie nicht weiß: Das Geheimnis der Geschwister kann auch für Katy gefährlich werden.
So … ich könnte jetzt schreiben, dass dies mal wieder das übliche Jugendbuch ist. Mädchen kommt nach einem Schicksalsschlag in eine neue Stadt, muss sich neue Freunde suchen, ist sofort mit dem hübschesten Mädchen der Schule befreundet und verliebt sich in einen gutaussehenden und geheimnisvollen Typen. Könnte ich … mache ich aber nicht. Ja, im Grunde ist das Buch genauso aufgebaut. Aber trotzdem ist es auch anders. Katy ist zwar die Neue in der Stadt, aber keineswegs die Außenseiterin. Mit Dee hat sie schnell eine gute Freundin gefunden und auch in der Schule knüpft sie schnell Kontakte. Dass es zwischen ihr und Daemon funkt, bleibt keinem verborgen – und es gefällt auch nicht unbedingt allen. Daemon und Dee werden von manchen bewundert (und angeschmachtet), von manchen gefürchtet. Trotzdem entsprechen sie nicht dem Bild der Außenstehenden, wie sie die Cullens in Stephenie Meyer’s Twilight-Reihe verkörpern.
Eine Neuerung ist es, dass es sich in diesem Buch mal nicht um Vampire, Werwölfe, Dämonen oder Feen (oder was es sonst noch so gibt) dreht. Denn es ist klar, dass Dee und Daemon etwas anderes sind als „nur“ Menschen. Bis sich das Geheimnis lüftet, vergeht aber eine Weile – das erhöht die Neugier. Das Buch selbst gewinnt nur langsam an Fahrt. Langsam baut sich die Geschichte auf, man lernt die Protagonisten kennen und mögen. Katy wird als vernünftiges und bodenständiges Mädchen beschrieben, die leidenschaftlich gern liest, einen Blog betreibt und gerne gärtnert. Jennifer Armentrout lässt ihre Figuren sehr real wirken, so dass man meint, Neuigkeiten von guten Freunden zu erfahren. Natürlich gibt es auch in diesem Buch eine (beginnende) Romanze, doch diese ist keinesfalls schnulzig oder schmachtend und läuft eher nebenbei.
Der Schreibstil der Autorin hat mir von der ersten Seite an gefallen. Lebendig und locker, mit realistischen Dialogen und authentischen Figuren. Es ist selten, dass ich mich so in eine Protagonistin hineinversetzen kann. Oftmals sind die „Heldinnen“ in dieser Art Jugendroman eher ein wenig naiv und prädestiniert, sie zu schütteln – das war hier überhaupt nicht der Fall.
Fazit:
Für mich ein fesselndes Buch, dass ich nur ungern zur Seite gelegt und daher auch in zwei Tagen beendet habe (der Haushalt hat drunter gelitten, aber egal). Wie schön, dass schon im November diesen Jahres der zweite Band erscheint.
Infos zur Reihe:
Band 1: Obsidian (01.04.2014)
Band 2: Onyx (21.11.2014) = vsl. Titel
Im englischen Original umfasst die Reihe bisher 4 Bände und ein Prequel