Jim Butcher Codex Alera 3
Die Verschwörer von Kalare
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»Die Verschwörer von Kalare« (Codex Alera 3) von Jim Butcher
Handlung
Seit Tavis Leben als Hirtenjunge und dem Beginn der Geschichte sind fünf Jahre vergangen, Tavi ist größer, erwachsener und stärker geworden. Nun steht der Erste Fürst vor der Herausforderung, den machthungrigen Fürsten von Kalare abzuwehren, der dessen Verbündeten mithilfe von Geiselnahmen aus dem Spiel genommen hat. Amara und Bernard sollen die Geiseln befreien, denn ohne ihre Verbündeten wären die Truppen von Gaius auf jeden Fall unterlegen.
Eine neue Legion wird geschaffen, die sich aus Männern des ganzen Königreiches zusammensetzt, um Unterwanderungen in der Truppe zu verhindern. Die ausgebildeten Kursoren Tavi (alias Tribun Scipio) und Max sollen sich als Spione unter diese buntgemischte Truppe mischen.
Als überraschend eine Horde aus 60.000 Canim an der Westküste einfällt, kommt die unerfahrene Legion verfrüht zum Einsatz. Nachdem die gesamte Führungsliege unschädlich gemacht wurde, ist Tavi der einzige, der die Armee führen kann.
Meinung
Dieser dritte Band hat mir ein Stück weit besser gefallen als die vorherigen. Wieder geht es ununterbrochen rasant von einer Gefahr in die nächste, und wir folgen bereits bekannten Figuren. Nicht nur erfahren wir hier ein wenig über Isanas, Faedes und Max’ Vergangenheit, auch Tavi macht wieder kleine Entwicklungsschritte. Auch wenn mir das Schema „Verteidigung einer Festung gegen riesige Übermacht“ mittlerweile bekannt vorkommt, schienen die Schlachten diesmal etwas abwechslungsreicher und haben mich nicht wie Band 1 und 2 aufgrund ihrer Ausgedehntheit ausgelaugt zurückgelassen. Wieder hat sich Butcher ein paar nette Tricks ausgedacht, wie er die Gegner-Horden mit Magie und Schlauheit überwindet. (Allerdings scheint es mir jedes Mal wie ein billiger Trick, dass Luft-Magie so leicht zu durchkreuzen ist. Aber gut...)
Diesmal gibt es etwas weniger Gespräche hinter verschlossenen Türen und dafür mehr taktisches Planen und überraschende Wendungen. Gerade die militärischen Situationen scheinen Butcher zu liegen und in diesem Gebiet passen die Parallelen zur römischen Kultur hervorragend. Das Ende war regelrecht mit Überraschungen gepflastert und hat mich sofort nach Band 4 greifen lassen.
Das Negative: Wie bei den Vorgängern kommen auch hier das Stammpersonal der Guten durch jede noch so ausweglose Gefahr, ohne einen Mann zu verlieren, und tötet reihenweise Gegner. Das wird manchmal einfach unglaubwürdig.
Dazu kommt, dass mir hier zwei Charaktere mit ihrem immer gleich unverständlichen Verhalten auf die Nerven gegangen sind: So Isanas an Opferungswille reichende Sturheit und die Tatsache, dass sich Tavi bei jedem gefallenen Legionar oder Feind Vorwürfe macht, auch wenn es gar keine andere Möglichkeit gab.
Den Angriff der Attentäter („Unsterblichen“) kann ich fast nur als Parodie lesen: Attentäter befreit sich von Erdelementar, indem er sich sein Bein abhaut, „hinkt“ daraufhin weiter (?) „wenn auch unbeholfen“, „während das Blut aus der Wunde spritzte. Er stieß einen unheimlichen Schrei der Ekstase aus“ – das ist mir wirklich zu skurril, als dass ich es noch ernstnehmen könnte, und wirkt auf mich wie einem billigen Horrorfilm entstiegen!
Weitere Abzüge gibt es wie immer für die schrecklichen Liebesszenen.
Fazit
Da sich insgesamt nicht viel verändert hat, bleibe ich bei 6 Sternen.