Joe Hill
Fireman: Roman
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»Fireman: Roman« von Joe Hill
Dragonscale - eine tödliche Krankheit bei der die Menschen nach der Infizierung in Feuer aufgehen. Krankenschwester Harper Grayson ist schwanger – und hat nur einen Wunsch: ihr Baby noch zu bekommen und in liebevolle, gesunde Hände abzugeben. Eine kleine Gruppe Infizierter hat einen Weg gefunden, den tödlichen Flammen zu entgehen. Sie bewohnen ein etwas abgeschiedenes Camp und Harper darf bei ihnen unterkommen. Doch auch dort ist nicht alles Gold was glänzt. Diebstahl und Missgunst treiben die Leute an. Harper sieht nur eine Möglichkeit: in den Norden fliehen, wo ein Gesundheitszentrum Heilung verspricht. Und Fireman John soll ihr helfen. Doch der Weg ist steinig und weit – und nicht alle sind ihnen wohlgesonnen!
Joe Hill gibt sich nicht lange mit Vorgeplänkel ab. Schnell ist man drin in der Geschichte und gefangen von der mysteriösen Krankheit und dem Leben im Camp. Was anfangs noch fast wie ein Paradies anmutete, dreht sich schnell ins Verkehrte: ein Mordanschlag geschieht und fortan ist im Camp nichts mehr wie es war. Mit Beklemmung liest man die Zeilen, was geschieht, wenn jeder doch eigentlich nur das Beste für die Gruppe will. Doch was ist das Beste? Und dann ist da ja noch immer die Bedrohung von außen, denn die Gesunden wollen sich auf keinen Fall infizieren und töten alle Erkrankten. Wie schnell so etwas ausarten kann, ich las es mit Erschrecken. Dabei ist das sicher keine reine Fiktion.
Hills Story regt zum Nachdenken an. Rüttelt auf.
Seine Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, wobei ich mit John nicht ganz so viel anfangen konnte. Harper, die Protagonistin, musste einem einfach sympathisch sein. Sie wird zwar ein wenig als Gutmensch dargestellt, handelt aber nie egoistisch und ist einfach liebenswert. Auch der kleine Nick, der taub ist und immer zu ihr hält konnte mich überzeugen. Hill wäre nicht Hill, wenn er nicht rasante Action und überraschende Wendungen eingebaut hätte und so sind einige Personen nicht ganz, was sie zu sein scheinen.
Das Ende hatte ich mir etwas anders gewünscht, passt aber zur Handlung und vor allem zu Hill. Und im Nachwort wirft er dem Leser ja noch ein Bonbon in den Rachen :)
Ich mag Geschichten, die um eine toughe Hauptfigur aufgebaut sind. Aber nicht nur deshalb habe ich dieses Buch von Joe Hill wieder einmal verschlungen.