Robert Corvus Die Schwertfeuer-Saga 1
Rotes Gold
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»Rotes Gold« (Die Schwertfeuer-Saga 1) von Robert Corvus
Die Söldner des Klingenrausch kommen wie alle anderen ruhmreichen Söldnerlegionen aus Rogator. Hier gehen sie Verbindungen mit Dämonen ein. Sie gewinnen Kräfte für ihre Schwerter und liefern im Gegenzug einen Teil ihrer Beute in den Tempeln der Qual ab.
Die Söldner des Klingenrauschs haben Abisia erstürmt. Die Tempel der Stadt werden von den Söldnern überfallen und ausgeraubt. Der Klingenrausch hinterlässt eine Schneise aus Vergewaltigungen und Zerstörungen. Kester, Eivoras Vater, der Flammenbringer, ist ihr Anführer. Es ist der 97. Kontrakt der Legion und bringt ihrem Anführer den Tod. Erstmals begegnen uns hier Chastro-Ignuto, ein Avatar, dem ein Homunkulus aus seiner linken Schulter wächst und Fiafila, die oberste Priesterin des Windgottes Basäon.
Nach dem Tod Kesters ist nicht sicher, wie es mit dem Klingenrausch weitergeht. Es muss schnell ein neuer Flammenbringer bestimmt werden, sonst fällt die Legion auseinander. Aber es winkt ein lukrativer Auftrag, deshalb bilden die verbliebenen Offiziere vorläufig einen Rat, der die notwendigen Entscheidungen treffen soll.
König Harlef hat diesen lukrativen Auftrag für die Legion – die Befestigungsanlage von Ygôda zu brechen. Ygôda wurde noch nie erstürmt. Ruhm und viel Plündergut winkt den Söldnern. Dabei will Harlef natürlich eher die Mitglieder der Legion opfern als die eigenen Soldaten. Gonter, König Harlefs Sohn, soll dies sicherstellen.
Fiafila ist nun Gefangene der Legion. Sie hat die letzten Worte Kesters gehört. So lange sie sie nicht verrät, wird sie am Leben gelassen. Sie ist abgestoßen von der Bosheit in Rorgators Tempel und der Brutalität der Söldner, aber auch fasziniert von ihrer freien Lebensweise. Die gleiche Faszination geht von einigen der Feuerritualen aus, die die Söldner praktizieren. Als Chastro-Ignuto bei einem Überfall tödlich verletzt wird, sucht sich sein Homunkulus Fiafila als neue Trägerin aus.
Eivora dringt mit einem kleinen Stoßtrupp in Ygôda ein, um mit der Hilfe des magischen Blitzsteins die Mauern der Stadt zum Einsturz zu bringen. Dies gelingt, so dass König Harlef die Stadt erobern kann. Allerdings verweigert er der Legion die vereinbarte Plünderung der Stadt. Die Legion kehrt nach Rogator zurück. Immer noch ist ihre Zukunft ungewiss.
Kommentar :
Dies ist sicher kein Buch für zarte Seelen. Besonders anstrengend war für mich die Schilderung der Grausamkeiten des Kultes der Feuerdämonen und ihrer Anhänger. Gewalttätig und düster ist es in den Tempeln. Die Dämonen berauschen sich an Angst und Leid. Auch ihre gläubigen Anhänger müssen unentwegt mit der Gewalt leben. Selbst im Jenseits warten Vulkane, Magmaströme, Geister und Dämonen auf sie. Die Toten müssen sich ihren Platz dort erkämpfen. Schon der Weg in die Flammen ist gefährlich, für die Toten und die Lebenden, die sie dort hinbringen. Die Schilderung dieses Kultes, seiner Anhänger, seiner Rituale und seiner Opfer ist Robert Corvus besonders gut gelungen. Man kann manches Mal die Gluthitze des Magmas spüren beim Lesen.
Klingenrausch erzielte die höchsten Preise in der Kontakthalle der Söldner in Rogator, der Heimat der Söldner und der Feuerdämonen. Hier regiert der Rat von Eisen und Gold, der für beständigen Nachschub an Leben für die Feuer der Dämonentempel sorgt. Die Legion ist für die meisten ihrer Angehörigen die Familie, der sie Treue geschworen haben. Das gilt allerdings nur so lange, wie es lukrative Kontrakte gibt. Die besondere Verbindung der Söldner mit ihrer Legion ist glaubhaft erzählt.
Die Charaktere wirkten auf mich unterschiedlich glaubhaft. Die beiden Avatare Chastro-Ignuto und Fiafila-Ignuto überzeugen. Sie passen in die dämonische Umgebung und handeln und denken entsprechend. Düsternis geht von ihnen aus.
Von den übrigen Kampfherren (Offizieren) der Legion erfahren wir in diesem Buch noch nicht viel. Eivora überzeugt mich nicht so sehr. Ich kann nicht nachvollziehen, wie sie den Morden und Vergewaltigungen ungerührt zuschauen, ja es sogar billigen kann, und gleichzeitig gelegentlich so etwas wie Mitleid haben kann. Ich hatte ständig das Gefühl, dass etwas in der Person der jungen Frau nicht zusammenpasst. Vielleicht ändert sich das im nächsten Band noch.
Gefallen hat mir die Liste der Haupt- und Nebencharaktere, die Liste der Begriffe und die Karte von Ygoda. Manch' andere Autoren könnten sich diese Information für die Leser als Vorbild nehmen.
Fazit :
Ein insgesamt gelungener Beginn. Ich warte gespannt auf den zweiten Band, von dem ich mir etwas mehr von Eivora erwarte und vielleicht auch eine Antwort auf die Frage, wer der neue Flammenbringer wird.