Robert Corvus
Schattenkult
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»Schattenkult« von Robert Corvus
In den Tempeln des Schattenkults wird nur dem gehuldigt, der sein Herz mit Hass füllt, die Götter verlacht, die Schwachen versklavt und den Weg der dunklen Magie beschreitet. Der Kult dient seinen unsterblichen Herren mit Inbrunst und unvorstellbarer Grausamkeit - wer sich gegen die Schatten stellt, hat ein Schicksal schlimmer als der Tod gewählt. Auch das Leben der eigenen Antwärterschaft bedeutet dem Kult nichts. Dies muss die junge Tynay gleich bei ihrer ersten Mission erfahren, als sie im Gefolge der unsterblichen Baroness Bentora reist. Um eine Weissagung des Orakels zu bekommen, welche den Schattenkult stärken kann und nur alle paar Jahrhunderte getroffen wird, muss Bentora den Sohn des Stiergottes selbst übertreffen. Hierfür ist sie bereit über Leichen zu gehen.
Robert Corvus präsentiert mit "Schattenkult" einen eher düsteren Fantasyroman. In einer Welt, in der der Schattenkult bereits mit seinen rauen Riten um sich wuchert und versucht andere Glauben auszumerzen und die Dunkelheit zu verbreiten, stehen die Sterne nun nach vielen Jahrhunderten wieder so, das das Orakel dieser Welt bereit ist für eine Fraktion eine Voraussage zu treffen, die über deren Schicksal bestimmen kann. Doch um diese Voraussage ihr eigenen nennen zu können, muss jede Fraktion dem Orakel eine Gabe darbringen - egal welcher Form, die die der anderen Übertreffen muss. Hierbei stehen sich vor allem die Fraktion um den Sohn des Stiergottes und der Schattenkult gegenüber. Die junge Tynay wurde von ihrem Volk auf Grund ihrer schwarzen Augen an den Schattenkult verkauft und steht nun als Anwärterin in dessen Diensten. Sie ist bereits dabei die Grundsätze des Ordens zu verinnerlichen und wird ausgewählt, den Kult als Angehörige der Gesandschaft mit zu vertreten. In den Räumlichkeiten des Orakels treffen alle 5 Fraktionen des Landes aufeinander und müssen innerhalb der Mauern während des Zusammentreffens Frieden halten. Kann dies gute gehen und wer wird den Orakelspruch für sich beanspruchen dürfen, der am Ende über Sieg oder Niederlage über die anderen Fraktionen entscheidet?
Meine Meinung zu dem Buch ist recht postiv geprägt. Wir bekommen zum einen die junge Schattenkultanwärterin Tynay geboten, die in ihrem Wesen noch nicht ganz so fest ist, wie sie es sein sollte und für das Geschenk an das Orakel sogar über Leben ihrer einstiegen Familie gehen muss. Dann lernen wir das traurige Schicksal einer Tänzerin kennen, die sich unsterblich in einen Königssohn verliebt hat, der ebenfalls zu der Gesandschaft einer anderen Fraktion zählt und ihren Weg in sein Herz sucht. Doch kann eine Liebe aus unterschiedlichen Schichten wirklich möglich sein oder führt der Verlust oder die Ablehnung am Ende zu einem Weg in die Schatten, der sich nicht aufhalten lässt?
Alles in Allem bekommen der Lester mit "Schattenkult" einen Fantasyroman geboten, in dem die verschiedenen Handlungsstränge gekonnt miteinander verwoben werden und so ein recht düsteres, mitunter sehr blutiges Szenario bilden in einer Welt, in der Stärke und Macht alles zu sein scheint.