David Weber Nimue Alban 1
Operation Arche
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»Operation Arche« (Nimue Alban 1) von David Weber
Die Menschheit hat einfach kein Glück. Kaum dem Planeten entwachsen und flügge geworden und schon findet sie eine unduldsame außerirdische Spezies, die nichts anders im Sinne hat als die Terraner mit Stumpf und Stiel auszurotten. Dabei haben die Menschen zunächst die nase Vorne. Mit agilen Taktiken und neuen Einfällen drängt sie die aggressiven Aliens zurück. Doch dann entsenden diese die gesamte Flotte ihres galaxieumspannenden Reiches und dem haben die Menschen nichts entgegenzusetzen. Als letzten Trumpf im Ärmel wird eine geheime Kolonistenflotte in einen entfernten Sternenhaufen entsendet. Eines Tages, so ihre Hoffnung, werden die Menschen zurückkehren und es mit den Aliens aufnehmen. Nur hat keiner damit gerechnet, dass die Anführer der Flotte, Longhorn, so wahnsinnig sein würden den im Kälteschlaf liegenden Kolonisten alle Erinnerungen zu löschen und mit neuen künstlichen Erinnerungen zu programmieren. Nun glauben die Kolonisten von Gott soeben erschaffen worden zu sein, um diese jungfräuliche Welt zu besiedeln und sich zu eigen zu machen. Dabei ist Langhorn ihr neuer Gott und seine Handlanger, die ihm zur Seite stehen, sind die Erzengel.
750 Jahre nach diesen Ereignissen kommt Nimbue Alban zu sich , ein humanoider Roboter, der von seinen Erschaffern mit dem Gedächtnis einer jungen Frau ausgestattet wurde.
Langhorne und seine Erzengel sind inzwischen lange tot, doch ihre Saat ist aufgegangen. Die Menschen leben auf dem Entwicklungsstand des Hochmittelalters – sie sind geradezu primitiv, doch mit dem strikten Glauben an Gott, den ihnen Langhorne eingeimpft hatte.
Nimbue Alban hat einen langen Weg vor sich, um die Menschen wieder zur alten Größe zu führen, damit sie sich gegen die Aliens zur Wehr setzten können, die sicher irgendwann wieder auftauchen werden. Dumm nur, dass die Bibel neue Erfindungen strengstens untersagt …
David Weber legt ein ordentliches Erzähltempo vor , in der sich die Ereignisse nur so überschlagen und die mir als Leser das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Gefährliche Aliens mit unbekannten Motiven, ein interessanter Held und ein tolles Setting mit Entwicklungspotenzial. Viel mehr kann man sich als Science-Fiction Fan eigentlich nicht wünschen.
Weber kann ich zu diesem Buch gratulieren ; kommt es doch mit sehr viel Stärke und Prägnanz daher. Ich würde jetzt nicht sagen, dass das Setting taufrisch wäre, denn schon andere haben diesen Boden beackert. Doch bleibt der High-Lowtech-Kontrast weiterhin ein interessantes Thema, das viel Spielraum für eigene Ideen liefert. Mal schauen, was Weber daraus noch machen wird.
Besonders erfreulich finde ich das Fehlen der erzählerischen Längen und übertriebenen Schilderungen aus der Sicht der Gegenseite, mit denen Weber gerne seine Leser plagt. Statt dessen bietet er erfreulich viel Action und eine hohe Ereignisdichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite bei den Stange gehalten hat.
Fazit:
Das Buch ist ein vielversprechender Auftakt einer neuen Serie, die ich gerne auf jeden Fall weiter verfolgen werde. Dabei hoffe ich, dass die Story weiterhin so spannend bleibt und die Serie sich damit mehr als ein One-Book-Wonder erweist. Als Weber-Beinahe-Fan bleibe ich lieber skeptisch. Dieses Buch hier kann ich jedenfalls jedem Military-SF-Fan wärmstens empfehlen.