Elspeth Cooper
Die Lieder der Erde
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»Die Lieder der Erde« von Elspeth Cooper
„Die Lieder der Erde“ ist der Anfang einer Trilogie namens „Wilde Jagd“. Im April 2012 soll Band 2 auf Englisch erscheinen.
Inhalt
Gair, der seine Eltern nie kennengelernt hat und der seine Kindheit als Novize im suvaeonischen Orden verbracht hat, soll verbrannt werden, da sein Geheimnis entdeckt wurde: Er ist ein Hexer in einer Welt, in der Zauberei von der Kirche streng verboten wurde. Doch Gairs Todesurteil wird unerwartet von dem Richter in „Verbannung“ umgewandelt. Alderan, ein merwürdiger Mann, verhilft ihm zur Flucht aus der Stadt und bietet ihm eine Zukunft auf einer Zauberschule an, wo die Wenigen, die noch die Lieder der Erde zu hören vermögen, in Frieden leben. Nach einer gefahrvollen Reise, gejagt von einem Hexenjäger, gelangen die beiden sicher ans Ziel. Gairs ungeheures Potential kommt bei den „Hütern des Schleiers“ langsam ans Licht und er findet in einer seiner Lehrerinnen die große Liebe.
Neben diesem Hauptstrang gibt es noch einige Nebenhandlungen. Einmal folgen wir Masen, der beunruhigende Entwicklungen in Bezug auf den Schleier, der die Welt der Menschen von anderen Welten trennt, beobachtet hat, und nun als Bote durch die Welt reist. Außerdem erfahren wir von konfligierenden Strömungen und Intrigen innerhalb der Kirche.
Diese Kirche ist deutlich angelehnt an die christliche, was in Gebeten an die „Göttin“ sehr deutlich wird.
Solcherlei Realistische Elemente in eine fantastische Geschichte einzubringen, war für mein Empfinden kein guter Schachzug - jedenfalls nicht notwendig. Statt dieser Art Halb-Vertrautheit hätte ich lieber eine gute Übersicht über die verschiedenen Völker oder auch eine Weltkarte gehabt, denn die Charakteristika der Völker sind leider absolut nicht in meinem Gedächtnis haften geblieben.
Meinung
Eins vorweg: Ich weiß nicht, was so schwierig daran ist, eine Reihe auch als solche auszuweisen, aber vermutlich hat Heyne da seine Gründe...
Um es kurz zu machen: Die Lobeshymnen des Klappentexts kann ich nicht bestätigen. Die Figuren sind allesamt ziemlich flache Gestalten; Gair ist der Überflieger schlechthin, der wirklich ALLES kann, sich perfekt benimmt und mit allen Tugenden ausgestattet. Die Lehrerin, in die er sich verliebt, war mir nicht sympathisch, und so hat mich auch die Liebesgeschichte nicht vom Hocker gerissen. Die Geschichte des Antihelden ist leider ein wenig unplausibel geraten (Jemand der noch talentierter ist als Gair, aber grundböse geboren, dennoch vom Orden aufgezogen (?!) und seitdem unbesiegt...).
Obwohl ich am Anfang wenig begeistert von der Handlung war (Harry Potter mit Hexenjagd?), konnte mich das letzte Drittel, das nur so mit Action gefüllt war, doch noch fesseln und hat mein Interesse für die folgenden Bände geweckt. Ein weiteres Plus ist der gute Stil der Autorin. Genug Fragen bleiben offen nach der Lektüre – bleibt zu hoffen, dass die Figuren noch mehr mit Leben gefült werden und es spannend weitergeht.