Charlaine Harris Sookie Stackhouse 11
Vampir mit Vergangenheit
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»Vampir mit Vergangenheit« (Sookie Stackhouse 11) von Charlaine Harris
Nach ihrer Tortur ist Sookie noch dabei sich zu erholen, aber ihr wird keine Ruhe gegönnt: ein Brandanschlag wird auf das Merlotte`s (die Bar, in der sie arbeitet) verübt; Pam und Eric haben ein Geheimnis, welches Eric sehr wütend macht und dass er ihr partout nicht verraten will; der Regent Victor versucht sie alle auszuschalten und obendrein muss sie sich noch mit ihren beiden Elfen-"Cousins" auseinandersetzen.
Bei einer Entrümpelungsaktion entdeckt sie, dass ihre Großmutter mehr Geheimnisse vor ihr hatte als gedacht; Geheimnisse, die immer noch groß Auswirkungen haben. Doch solange Victor am Leben ist, ist keiner sicher und so schmieden Eric, Pam und Sookie einen Plan...
Die Autorin
Charlaine Harris ist eine US-amerikanische Autorin von Mystery-Fantasyromanen. Ihre Bücher schafften es mehrmalig in die New York Times-Bestsellerliste. Ihre bekanntesten Bücher sind die Romane rund um die gedankenlesende Kellnerin Sookie Stackhouse, daneben verfasste sie aber ebenfalls eine Jugendbuchreihe (Harper Conelly), zwei Mystery-Krimiserien (Aurora Teagarden; Lily-Bard/ Shakespeare) sowie diverse Kurzgeschichten.
Die Serie
VORSICHT SPOILER!
Als japanische Wissenschaftler den Blutersatzstoff "True Blood" entwickeln, outen sich die Vampire. Nach einigen Jahren haben sie sich größtenteils in die menschliche Gemeinschaft eingefügt.
Sookie Stackhouse, Kellnerin in Bon Temps, ist "behindert": Sie kann Gedanken lesen, was ihr schwer zusetzt, da sie keine Kontrolle hat. Als sie ihren ersten Vampir, Bill Compton, trifft, hört sie nur Stille, da Vampire technisch betrachtet tot sind. Sie beginnt eine Beziehung mit ihm, wird dadurch aber immer tiefer in die Ränke der Vampire verstrickt und macht sich eine Menge Feinde, auch unter den anderen Völkern wie Elfen und Gestaltwandlern, die immer noch unerkannt unter den Menschen leben. Nach Bill führt sie Kurzbeziehungen zu diversen übernatürlichen Wesen, die alle scheitern. Zunächst notgedrungen beginnt sie danach eine Beziehung zu dem mächtigen Vampir Eric, der Sheriff des Bezirks ist und über großen Einfluss verfügt, was schon wieder einen Haufen neuer Probleme nach sich zieht.
"Vampir mit Vergangenheit" ist der 11. Band der Serie "Sookie Stackhouse" bzw. "Southern Vampire"-Reihe.
Rezension
In vielen Rezensionen zu diesem Buch wird bemängelt, dass die erste Hälfte nur Lückenfüller wären und die Handlung (mit Action) erst relativ spät einsetzt. Ich empfand dies nicht so. Sookie ist trotz allem ein Mensch und sie lebt auch wie einer. Wenn sie sich jede Nacht mit Vampiren anlegen würde, wäre die Reihe schnell langweilig. Mir haben die geschilderten Beziehungsgeflechte zwischen allen Charakteren, besonders mit dem kleinen Hunter, ausgezeichnet gefallen.
Sookie hat sich im Laufe der Serie stark verändert. Während sie zu Beginn der Serie noch ein naives "blondes Dummchen" war, das stolz auf jedes neu gelernte Fremdwort war, so ist sie jetzt wesentlich zynischer und energischer. Viele ihrer Moralvorstellungen musste sie verbiegen oder sogar ganz über Bord werfen. Sie hat gelernt zu kämpfen und setzt sich auch endlich gegen den überaus dominanten Vampir Eric durch, der darüber alles andere als begeistert ist. Auch im Umgang mit ihren Freunden zieht sie Konsequenzen und lässt sich nicht mehr alles gefallen. Dies war lange überfällig. In gewisser Weise wird sie erst jetzt "erwachsen" und beginnt teilweise die Verantwortung für ihre eigenen Kräfte zu übernehmen, während sie ursprünglich diese loswerden oder zumindest ignorieren wollte.
Die Bücher sind nicht mehr so lustig wie die ersten Bände, aber nach dem, was passiert ist, kann man auch nicht erwarten, dass sie immer noch allem mit einem Lächeln begegnet.
Der Stil ist spannend, auch die "Ruhepause" vor der Haupthandlung ist sehr bildreich beschrieben, so dass man einen guten Einblick enthält. Die Handlung spielt aus Sookie's Perspektive, die auch immer wieder ironische Gedanken hat und die Ereignisse kommentiert.
Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, ist der Schluss. Alle diskutieren über das Problem Victor und ausgerechnet Sookie entwickelt den besten Plan- der allerdings so ziemlich die logischste Vorgehensweise war, aber die alte Vampire mit unglaublich viel Lebenserfahrung (und Erfahrung über das Verhalten andere Vampire) kommen nicht drauf. Ein kleines logisches Problem ist mir ebenfalls aufgefallen: in diesem Band wird erklärt, warum Sookie und Hunter Gedankenlesen können. Allerdings stellt sich dann die Frage, warum Barry Horowitz (ein Mensch aus früheren Bänden) ebenfalls Gedanken lesen kann- er ist ja schließlich nicht mit ihr blutsverwandt.
Fazit
Spannender, etwas ruhigerer Band, der einige lose Fäden der Serie aufhebt und verknüpft. Mir hat er gut gefallen, daher gebe ich 4,5 von 5 Punkten.