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Col Buchanan

Farlander 1
Der Pfad des Kriegers

  • Autor:Col Buchanan
  • Titel: Der Pfad des Kriegers
  • Serie:Farlander 1
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne
  • Datum:08 Dezember 2010
  • Preis:15,00 EUR

 
»Der Pfad des Kriegers« (Farlander 1) von Col Buchanan


Besprochen von:
 
Nazena
Deine Wertung:
(5)

 
 
Eine grausame Religion überzieht die Welt, ihre Anhänger sind auf einem Eroberungsfeldzug und überrennen alle bekannten Reiche. Nur wenige wagen es ihren Zorn auf sich zu ziehen- wie der Assassinen-Orden der Roshun...


Die Mhann beten das Heilige Fleisch an und glauben, ihre Priester seien göttlich. In nur wenigen Jahren gelang es den Mhanniten, sich von einer verborgenen Sekte zur größten Macht der Welt zu wandeln. Ihre fast berserkerhaft kämpfenden Soldaten sind kaum aufzuhalten. Die Stadt Bar-Khos wird von einem Ring aus Mauern beschützt und leistet schon seit Jahren als eine der letzten Widerstand, doch die Mhanniten rücken trotzdem vor. In der belagerten Stadt trifft der alte Meuchelmörder Ash den Straßenjungen Nico und nimmt ihn als Lehrling an. Nico wird in den Orden der Roshun eingeführt, die den ultimativen Schutz verkaufen: geheimnisvolle Siegel, die ein Wohlhabender für viel Geld erstehen kann und die sich mit dem Träger verbinden. Stirbt der Träger, werden die Roshun alarmiert und garantieren, den Mörder zu richten, ungeachtet der Umstände.

Nicos Ausbildung steht noch ganz am Anfang, als sein Meister eine schwerwiegende Vendetta ausführen muss: der Thronfolger des Heiligen Reiches von Mhann hat eine Siegelträgerin ermordet und ist sich dessen bewusst- eine Herausforderung an den Orden. Ash und Nico reisen in das Herz des Feindeslandes, um den bestbewachtesten Mann der Welt zu richten...

Rezension
Dieses Buch hat mich wirklich gefesselt. Zu Beginn habe ich die Hintergründe nicht verstanden, auch die Religion des Göttlichen Fleisches ist schwer zu begreifen und wird erst später näher erläutert. Doch sobald Nico in den Orden eintritt und seine Ausbildung beginnt, konnte man mich nicht mehr von den Seiten losreißen. Die Roshun sind keine reinen Meuchelmörder, sie wurden mehr oder weniger durch die Umstände dorthin getrieben. Ihre Religion ist sehr interessant und baut auf dem Taoismus auf. Die Ausbildung ist gut durchdacht, Nico lernt mit einer Vielzahl Waffen umzugehen und knüpft innerhalb des Klosters Kontakte und Freundschaften. Nico ist als Charakter eher rollentypisch, Ash hingegen steht auf einem ganz anderen Blatt. Der alte Farlander ist außergewöhnlich: er ist alt und weise, aber kein Ben Kenobi-Verschnitt, sondern immer noch ein Mensch. Obwohl man immer wieder in seine Gedanken eintauchen kann, bleibt er sehr geheimnisvoll. Je mehr man über ihn erfährt, desto größer wird das Rätsel um ihn. Von allen Charakteren ist Ash mit Sicherheit der auffälligste.

Die Handlung ist spannend: eine kleine Gruppe muss eine gewaltige Macht herausfordern und infiltrieren, um Gerechtigkeit zu bringen. Ständig sind sie in Gefahr und können sich keine Sekunde entspannen. Hier muss ich leider einen Kritikpunkt anbringen: einige der erfahrensten Roshun scheiterten bereits, also schickt der Orden die besten Roshun, die er hat- und einen neuen Lehrling? Nicht nur, dass die Mission viel zu gefährlich für Nico ist, er selbst bringt durch seine Unerfahrenheit die Mission ebenfalls gewaltig in Gefahr. Zwar ist Felderfahrung die beste, aber man schmeißt jemanden, der gerade schwimmen lernt, ja auch nicht die Niagarafälle hinunter.

Die Welt hat die typischen "mittelalterliche Fantasy"-Züge, aber auch viele andere Elemente, von denen einige seltsam anachronistisch wirken. So gibt es Schwarzpulver, Kanonen und auch Steampunk-Elemente wie Luftschiffe, trotzdem ist die Welt eher rural. Mhann hingegen ist mindestens 250 Jahre weiter: dort gibt es komplizierte Maschinerien selbst in billigsten Kaschemmen (so muss man in einer Absteige immer eine Münze in verschiedene Kästen werfen, damit die Tür aufgeht, das Bett runterklappt, Licht angeht etc.; die Münzen werden durch ein System in einen Tresor geleitet), Beton und Stahl (auch wenn sie nicht so genannt werden), daneben Elemente, die man aus dem alten Rom kennt. In seiner Vielfalt passt dies nicht so ganz zusammen, auch wenn man berücksichtig, dass Mhann die größte Stadt der Welt ist.

Insgesamt hat mir das Buch allerdings ausgezeichnet gefallen. Die Kritikpunkte haben mich zwar irritiert, die Handlung hat dies aber mehr als wettgemacht. Man erwartet bei Geschichten dieser Art ein ganz bestimmtes Ende. Der Autor führt den Leser indessen gewaltig aufs Glatteis, denn der Schluss ist ungewöhnlich und stellenweise sehr traurig, wenn auch folgerichtig. Ich hatte den Eindruck, die Handlung hat die Charaktere in eine Position gebracht, aus der sie nicht mehr ohne Verluste entkommen konnten. Dadurch wirkt das Erlebte sehr echt, da es sich dem üblichen Erzählfluss einer Geschichte wiedersetzt. Ohnehin ist die Welt sehr plausibel, mal abgesehen von den Siegeln gab es keine oder nur sehr leichte magische Elemente. Der Hauptaugenmerkt liegt auf den Roshun und ihrer Mission, die komplett mit irdischen Mitteln, aber sehr großen Einfallsreichtum, durch- und ausgeführt wird.


Fazit
Assassinen müssen den Thronfolger eines Reiches voller religiöser Fanatiker richten. Spannend, blutig, für Fans von Brent Weeks und Assassinen/ Ninja-Geschichten, sowie ein Touch fernöstlicher Spiritualität. 5 von 5 Sternen.

FARLANDER
1: Der Pfad des Kriegers
2: Im Auftrag der Rache
 
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    2013-05-04
    Ich lese das Buch gerade und bin vielleicht bei 3/4 angelangt. Der Schreibstil ist gut, allerdings vermisse ich schmerzlich Magie, die eigentlich nicht existent zu sein scheint, bis auf diese Talismane. Auch bereitet mir Unbehagen einem Helden zu folgen der So ein Angsthase und Taugenichts zu sein scheint. Hoffe, das wird sich noch bessern. Die Idee des Roshunordens muss ich auf jeden Fall lobend hervorheben. Die ist wirklich gut und interessant.
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    2013-11-12
    Ich finde, dass Nico durchaus Potential hat, weswegen mich das Ende auch sehr überraschte. Allerdings war es milde ausgedrückt eine absolute Schnapsidee, ihn mitzunehmen. Das sollen doch alles Profis sein und dann noch der schwierigste Auftrag in der Geschichte der Roshun- und dazu schleppen sie einen Grünschnabel mit. Wenn er als "Ablenkung und Bauernopfer" hätte fungieren sollen, wäre es ja noch was anderes gewesen ;). Die Magie soll wohl erst im zweiten Teil eine Rolle spielen.


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