David Weber Schwerter des Zorns 1
Der Schwur
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»Der Schwur« (Schwerter des Zorns 1) von David Weber
Mit der Schwerter-des-Zorns-Serie hat David Weber, den man durch seine Honnor Harrington SF-Romane kennt, eine interessante Fantasywelt geschaffen. Die Story dreht sich um eine den Anderen Menschenrassen verhasste Rasse der Hradani, die man eher dem klassischen Bösen zuschreiben würde. Doch in Wahrheit wurden die Hradani währen des eintausend Jahre zurück ligenden Krieges durch dunkle Magier aufgrund ihrer überragenden Körpergröße und Kraft zu Kampfmaschinen gezüchtet. Man pflanzte ihnen auf magische Weise die sogenannte Blutrunst ein, die sie wie Berserker im Kampfwahn zu mächtigen Gegnern werden lässt. Diese Blutrunst ist ihr Fluch und Segen zugleich. Im Krieg ist es zwar ein Segen, doch verhindert es gleichzeitig den Frieden. Man stellt sich nur vor was passiert, wenn man einen Hradani beleidigt - das normale Denken setzt aus und das blutrunstige Monster kommt zum Vorschein. So taugen die Hradani nicht viel als Friedensstifter. Einzig ihre Frauen sind von der Blutrunst frei, weshalb sie von den Hradanimänner sehr hoch geschätzt werden.
Doch ist diese Rasse nicht von Grund auf Böse, sie tragen natürlich schwer an ihrem Fluch, doch gleichzeitig bemühen sie sich um die Normalität. Der Herrscher von Hurgrum tut sich darin besonders hervor, indem er die umliegenden Länder seinem Stadt einverleibt und befriedet. Im Grunde handelt Hurgrum wie das einstige Rom und stellt durchaus ein Gewinn für die eroberten Länder dar, bringt es doch eine normale Kultur und verhindert, dass sich die Herren Hradani die Köpfe einschlagen.
Die Serie handelt von dem Sohn des Hurgrum-Herrschers, den Prinzen Bahnak Bahnakson, der Hurgrums größtem Konkurrenten, den Blutklingen, als politischen Treupfand überlassen wurde. Das Leben am feindlichen Hof fällt Bahnak mehr als schwer. Er muss Beleidigungen über sich ergehen lassen die über alles hinaus gehen was ein normaler Hradani ohne in die Blutrunst zu verfallen ertragen kann. Aber schließlich würde ein unbesonnenes Handeln einen Krieg provozieren, also fügt er sich zähneknirschend seinem Schicksal.
Doch es gibt auch für ihn Grenzen. Seine Blutrunst wird entfacht als ein Blutklingenhradani eine Dienstmagt vergewaltigt. Bahnak richtet den Vergewaltiger übel zu und flieht mit der Dienstmagd, denn nun sind beide nicht mehr sicher. Der Vergewaltiger war kein Geringerer als der Thronfolger der Blutklingen Hradani und das bedeutet den Krieg, sollte Bahnak Unterschlupf in seiner Heimatstatt suchen. Also flieht er in Länder die den Hradani unbekannt sind und ein großes Abenteuer beginnt.
Weber zeigt sich in Topform, die Hradani sind eine rohe Spezies die unter normalen Menschen so grotesk wirken, dass es ein großartiger Spaß sie dabei zu beobachten. Ein schöner Kontrast, den Weber konsequent über die ganze Buchlänge aufrecht erhält. Man gewöhnt sich schnell an den großen und groben Kerl der als Held fungiert. Dann amüsiert man sich, wenn mal wieder ein paar Menschen fast in Ohnmacht fallen, wenn sie in ihm den bösen und größten Hradani erkennen, den sie je gesehen haben.
Die Story ist in sich schlüssig und ließt sich wie geölt runter. Ich hatte mit dem Buch viel Spaß und kann es nur jedem ans Herz legen.
Von mir gibt es solide 8 Schwerter.
Übrigens, das Gebrabbel im Klappentext von den entfesselten Schwertern des Zorns ist blanker Unsinn. In den bisher drei Bändern der Serie die ich gelesen hatte wurden diese nicht ein einziges Mal erwähnt.