G. A. Aiken Lions
Feuriger Instinkt
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»Feuriger Instinkt« (Lions) von G. A. Aiken
Smittys und Maces Securityfirma läuft gerade so richtig an, als Smitty auf einer zu bewachenden Party zufällig eine alte Jugendfreundin wiedersieht. Jessie Ann Ward lebte als Windhund in dem von Wölfen beherrschten Smithtown und wurde von seiner Schwester und ihren Freundinnen regelmäßig als Kauknochen misshandelt, wovor Smitty sie immer gerettet hat. Doch als er zur Armee ging, sah er sie zum letzten Mal.
Jetzt ist sie als Jessica Ward erfolgreiche CEO einer Internetfirma, Alpha ihres eigenen Wildhundrudels, "reicher als Gott" - und gibt vor, sich kaum an ihn zu erinnern. Smitty kann es nicht fassen. Er will unbedingt die alte Beziehung - und mehr - wieder herstellen, denn er ist fest davon überzeug, dass sie noch immer bodenlos in ihn verliebt ist- wie als Teenager, als er sie zurückwies.
Smitty lässt nichts unversucht, doch gleichzeitig hat er auch Angst: seine Familie gilt als extrem brutal und er leidet selbst unter seiner wilden Seite, die er beharrlich unterdrückt. Für Jess will er sich ändern, besser werden, wie sie es verdient hat- aber will Jess das überhaupt?
Die Autorin
G.A. Aiken ist eine US-amerikanische Autorin von erotischen Fantasyromanen. Sie lebt an der Westküste. Mehrere ihrer Werke schafften es New York Times-Bestseller Liste.
Ihre Bücher
Als G. A. Aiken schreibt sie die "Dragon Kin" Romane um eine Gruppe von gestaltwandelnden, sehr arroganten Drachen, die sich nach und nach mit Menschen oder anderen vormals verfeindeten Drachen zusammentun. Ihre Romane sind sehr explizit und haben viel beißenden Humor, was man im Falle der Drachen wörtlich zu nehmen hat. Die Romane spielen in einer eher mittelalterlichen Fantasywelt.
Als Shelly Laurenston verfasst sie ebenfalls Romane um gestaltwandelnde Raubtiere, aber meistens Löwen und Wölfe. Diese sind im heutigen Nordamerika angesiedelt, in dem die Gestaltwandler unerkannt leben. Der Fokus liegt noch mehr auf Erotik als die Drachenbücher und dominiert die Romane. In Deutschland erscheinen alle Romane unter G. A. Aiken im Piper-Verlag
Rezension
Ich bin ein großer Fan der Drachenserie und liebe den beißenden Humor der Romane. Auch wenn es erotische Bücher sind, gibt es trotzdem eine solide Geschichte. Vom ersten Lions-Band war ich maßlos enttäuscht, da er fast ausschließlich im Bett stattfand. Nach guten Kritiken habe ich dann aber doch den zweiten Teil gelesen.
Auch hier liegt der Fokus ganz klar auf der Anziehung zwischen den beiden, gleichzeitig wird aber auch Charakterentwicklung betrieben. So etwas wie einen "roten Faden" habe ich in der Handlung bisher nicht entdecken können, die Gestaltwandler leben mehr oder weniger munter in den Tag hinein.
In diesem Roman gab es viele lustige Stellen. Gerade die Rudel und Geschwister gehen recht ruppig miteinander um. Allerdings reden sie kaum "normal" miteinander, eigentlich ist jede wörtliche Rede eine sarkastische Bemerkung oder Beleidigung. Man wird so sehr damit zugeschüttet, dass es irgendwann nicht mehr lustig ist, da der Vergleich zum normalen Verhalten fehlt. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen.
Jessicas Wildhundmeute ist ein bunter Haufen und ich denke, aus dem Rudel hat man noch nicht das letzte Wort gehört. Es werden viele neue Charakter eingeführt und Smitty deutlich ausgebaut. War er in Band 1 nur ein Anhängsel an Mace, so entwickelt er hier bald geistige Tiefen, die man nicht erwartet hätte. Er ist sehr bemüht alles richtig zu machen, dabei aber teilweise so egozentrisch, dass er die anderen nicht einmal fragt, was für sie denn das Beste wäre...
Insgesamt also ein lockerer Lesespaß- aber. In diesem Falle ein großes aber, denn mich hat die unglaubliche Brutalität abgestoßen. Da wird zerfleischt und gebissen, und zwar nicht im Kampf, sondern im Bett und es auch noch als Liebesbeweis präsentiert. Eine ältere Frau zeigt stolz ihre zerfetzte und mehrfach vernarbte Schulter und meint, nur dann hätte sie den meisten Spaß. Die Frauen wollen gebissen werden und obwohl eine bei dem Biss in die Schulter wahnsinnige Schmerzen hat, sagt sie, könne sie seine Liebe zu ihr darin spüren. Zwar "könnten Vollmenschen das nicht verstehen" (womit wahrscheinlich die Leser gemeint sind), aber warum soll das nötig sein? Echte Wölfe verhalten sich schließlich auch nicht so. Ich fand es weder erotisch noch sinnlich, sondern einfach nur abstoßend und stellenweise eklig.
Fazit
Ein Erotikroman mit Fantasywesen. Wer Männer mit Zähnen und explizite Szenen sowie einen etwas derberen Humor mag, wird voll auf seine Kosten kommen; wer aber Wert auf eine gut durchdachte Story legt und sich von Gewaltszenen abgestoßen fühlt, wird dieses Buch wahrscheinlich nicht mögen. Ich gebe 3 von 5 Sternen.